Zwei Autos spiegeln sich am 27.01.2014 in Langenhagen (Niedersachsen) im Schaufenster einer Fahrschule, auf der das Wort «Punkte» zu sehen ist.

ADAC will Punkthandel verbieten lassen

Der Punktehandel in Deutschland stellt ein lukratives, wenn auch fragwürdiges Geschäftsmodell dar. Personen, die Verkehrsverstöße begangen haben und damit drohen, Punkte im Flensburger Punkteregister zu sammeln oder sogar ihre Fahrerlaubnis zu verlieren, können gegen Bezahlung Dritte finden, die ihre Punkte übernehmen. Diese Praxis wird durch eine Gesetzeslücke begünstigt, die nach Ansicht des ADAC schnellstens geschlossen werden muss, um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden.

Laut einer Umfrage des ADAC ist der gewerbliche Punktehandel insgesamt lediglich jedem vierten Autofahrer bekannt. Allerdings wissen fast die Hälfte derjenigen, die bereits Punkte gesammelt haben, von diesem Angebot. Dies deutet darauf hin, dass besonders Betroffene darüber nachdenken, die Punkteübertragung zu nutzen, um drohende Fahrverbote zu umgehen. Erschreckend ist, dass 50 Prozent der Fahrer mit Punkten in Betracht ziehen, diese Dienste in Anspruch zu nehmen, wenn sie keine rechtlichen Konsequenzen befürchten müssen.

Eine Mehrheit von 72 Prozent der Befragten spricht sich für die Bestrafung des Punktehandels aus, während lediglich 12 Prozent diese Praktik akzeptabel finden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert der ADAC die Bereitstellung von mehr Personal in Bußgeldstellen, um die Aufdeckungswahrscheinlichkeit bei Behördentäuschungen zu erhöhen.

Der ADAC setzt sich seit Jahren für die Sanktionierung des Punktehandels ein und appelliert an die neue Bundesregierung, die Gesetzeslücke zu schließen. Die Bereitschaft zur Einreichung eines entsprechenden Gesetzesentwurfs wäre ein Schritt in Richtung einer besseren Verkehrssicherheit.

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