Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg, hat das Wahlziel erreicht. Seine SPD gewann die Landtagswahl knapp vor der AfD. Doch das Regieren wird für ihn nicht einfach. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz muss mit möglichen Problemen in der Ampel-Koalition rechnen.
Die SPD gewann mit 30,9 Prozent der Stimmen, dicht gefolgt von der AfD mit 29,2 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte 13,5 Prozent und die CDU 12,1 Prozent. Grüne, Linke und Freie Wähler scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP war bereits vorher nicht im Landtag und erzielte nur 0,8 Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag bei 72,9 Prozent. Die AfD konnte mehr als ein Drittel der Sitze im Landtag sichern. Mit 30 von 88 Sitzen verfügt sie über eine Sperrminorität. Das erlaubt ihr, Entscheidungen zu blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, wie etwa Verfassungsänderungen.
Woidke plant Gespräche mit der CDU, doch reicht deren Unterstützung nicht aus. Nur ein Bündnis mit BSW könnte eine Mehrheit sichern. BSW-Co-Chefin Amira Mohamed Ali zeigte sich offen für Gespräche, betonte aber die Wichtigkeit gemeinsamer Inhalte, insbesondere in der Friedenspolitik.
Das geplante Bündnis gilt als unerprobt und schwierig. Politologe Thorsten Faas zweifelt an einer reibungslosen Zusammenarbeit. Auch die AfD sieht sich als starke politische Kraft, insbesondere bei jungen Wählern.
Laut einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen erhielt die AfD bei den unter 30-Jährigen 30 Prozent der Stimmen. Die SPD erzielte in dieser Altersgruppe 21 Prozent, war aber bei älteren Wählern erfolgreicher. Politologe Faas betont die Bedeutung dieser Entwicklung.
Nach dem Wahlsieg äußerte sich Scholz positiv: "Ist doch super, dass wir gewonnen haben." Die Grünen zeigten sich ratlos angesichts des negativen Trends. Parteichefin Ricarda Lang sprach vom Rückgewinn verlorenen Vertrauens. FDP-Vize Wolfgang Kubicki stellte die Zukunft der Ampel-Koalition in Frage und forderte eine klare gemeinsame Strategie.