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Altmärker sammeln für Radweg

Wie viele Euro noch fehlen

In der Altmark soll mit der Hilfe einer Spendenaktion ein neuer Radweg entstehen - die nötige Summe von 50 000 Euro ist fast erreicht. «Ich bin mir sicher, dass wir das Ziel in den nächsten Tagen erreichen», sagte Edda Ahrberg von der Initiative «Ein Weg für alle». Ahrberg und ihre Mitstreiter setzen sich für den Geh- und Radweg zwischen den Ortschaften Cobbel und Birkholz der Einheitsgemeinde Tangerhütte (Landkreis Stendal) ein. Vor einem halben Jahr starteten sie die Spendenaktion.

Die neue Piste soll nicht nur einen Lückenschluss vom Elberadweg zum Altmarkrundkurs bilden und damit mehr Touristen in die Region locken. Für die Bewohner der abgelegenen Dörfer stellt sie auch einen wichtigen Anschluss an die nahe Kleinstadt dar. «Viele Menschen fahren mit dem Rad zum Einkaufen oder zur Arbeit nach Tangerhütte», sagte Ahrberg, die in Cobbel lebt. Auch Schulkinder müssten sich bisher die Straße mit den Autos teilen. Der starke Verkehr auf dieser rund 2,5 Kilometer langen, kurvenreichen Strecke erfordere einen separaten Weg.

Der steht schon lange im Radwegekonzept der Einheitsgemeinde. Für die Realisierung des Eine-Million-Euro-Projektes fehlte jedoch bisher das Geld, obwohl 90 Prozent der Kosten über ein Landesförderprogramm getragen würden. Die Hälfte der noch benötigten 100 000 Euro schießt der Landkreis zu. Um den kommunalen Eigenanteil von 50 000 Euro aufzubringen, rief die Bürgerinitiative zur Spendensammlung auf. Vorbild war die Aktion «Dachschaden», mit der im Vorjahr Geld für die Sanierung des Schlossdaches in Tangerhütte gesammelt worden war.

Der Landesregierung passt diese Initiative offenbar genau ins Konzept. «Das bürgerschaftliche Engagement begrüßen wir ausdrücklich, auch weil aktuell die Neuaufstellung des Landesradverkehrsnetzes erfolgt», sagte Stefanie Arnhold, Radverkehrskoordinatorin im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Dabei liege der Fokus nicht mehr auf dem touristischen Radverkehr, sondern auf dem Alltagsradverkehr. Allen Kommunen werde die Möglichkeit gegeben, direkt bei der Erarbeitung des Plans mitzuwirken. Der soll im Rahmen von Regionalkonferenzen nach der Sommerpause 2020 vorgestellt werden.

Bis dahin sollen in Tangerhütte längst Nägel mit Köpfen gemacht sein. Mehr als 46 000 Euro seien aktuell im Spendentopf, teilte Einheitsgemeindebürgermeister Andreas Brohm (parteilos) mit. Bis zum 30. Juni werde noch gesammelt. Dann werde die Kommune den Förderantrag stellen. «Ich bin erleichtert und dankbar, dass so viele Menschen unsere Idee mitgetragen haben», sagte Ahrberg. Ein Planer stehe bereits in den Startlöchern. Im kommenden Jahr könne der «Weg für alle» dann gebaut werden.

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