"Alle für's Klima!"

Fridays For Future demonstriert weltweit

Unter dem Motto «Allefürs Klima» war die Bewegung "Fridays for Future" am Freitag weltweit auf den Straßen. In über 150 Ländern waren über 2.000 Protestaktionen angekündigt. In Deutschland hätten sich 1,4 Millionen Menschen an den Demos beteiligt, teilten die Organisatoren mit.

Anlass für die globalen Proteste ist u.a. der UN-Klimagipfel. Dieser beginnt am Samstag in New York. Dabei wollen die teilnehmenden Staaten über die Umsetzung des Klimaabkommens von Paris beraten und es beschleunigen. Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist eine der Sprecherinnen bei dem Gipfel.

Demos im SAW-Land

Tausende Menschen haben sich inSachsen-Anhalt an denKlimaprotesten vonFridays for Future beteiligt. Die größtenDemonstrationen fanden inHalle und Magdeburg statt. In Halle gingen laut Polizei 3000 bis 4000 Menschen auf die Straße. Die Organisatoren sprachen von 4500 Teilnehmern. Angemeldet waren ursprünglich 1000 Teilnehmer.

Auch die Magdeburger Klimaschützer zeigten sich mit der Demonstration zufrieden. Laut den Veranstaltern beteiligten sich 4000 Menschen. Mitorganisator MartinMerten sagte: «Wir haben es geschafft, verschiedene Generationen und Hintergründe auf die Straße zu bringen.» Nur Plastiktüten zu verbieten reiche nicht aus. «Die deutsche Wirtschaft muss umgekrempelt werden.»

In Halle entschieden sich dieDemonstranten für eine symbolische Aktion. Sie haben ihren Lautsprecherwagen, wie einSprecher sagte. Sie wollten auf denumweltschädlichenVerbrennungsmotor verzichten. Bis zumNachmittag gab es keine Berichte über relevante Zwischenfälle bei denDemos inSachsen-Anhalt.

Auch in der Kleinstadt Salzwedel (knapp 25 000Einwohner) gab es eine Demonstration. Laut Veranstalter gingen rund 620 Menschen auf die Straße. «Wir hatten von Schülern bis Großeltern alle Altersstufen vertreten», sagte eine Mitorganisatorin. Die Polizei sprach von 500 Teilnehmern.

400 Menschen kamen laut Polizei zu denProtesten nachWernigerode. InWittenberg seien es rund 150Teilnehmer gewesen. Dort hätten sich aber vorwiegend Erwachsene an demProtest beteiligt. Die Organisatoren sprachen von mehr als 200. Ebenso viele Demonstranten verzeichnete diePolizei inHalberstadt. InAschersleben beteiligten sich gut 300 Menschen, wie ein Mitorganisator mitteilte. Mehr als 200 waren es laut Veranstalter in Quedlinburg.

In Braunschweig waren mindestens 7000 Demonstranten unterwegs.

In Leipzig sagte Regina Rullmann von Parents for Future:«Dieses Mal gehen wir Erwachsene gemeinsam mit unseren Kindern auf die Straße. Wir wollen zeigen, dass es sich bei der Klimabewegung nicht um die naiven Ideen junger Menschen handelt.» Außerdem beteiligten sich unter anderem auch Omas for Future, Students for Future oder Artists for Future an den Aktionen inSachsen.
Die von der Schwedin Greta Thunberg angestoßene Protestbewegung fordert von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.

Für Deutschland fordert Fridays for Future unter anderem, schon bis Jahresende alle Subventionen für fossile Energieträger wie Öl und Kohle zu streichen, ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten und eine Steuer auf Treibhausgasemissionen zu erheben.

Glocken läuten für den Klimaschutz

Zusätzlich zu den weltweitenProtestmärschen läuteten am Freitag zahlreiche Kirchen-Glocken.«Für uns Christen ist eine wichtige Aufgabe, Gottes Schöpfung zu bewahren», erklärte der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer.

Um 5 vor 12 läuteten beispielsweise in Kirchen des Kirchenkreises Dessau die Glocken.„Damit wollen wir ein Zeichen für Klimagerechtigkeit setzen und unsere Unterstützung zeigen“, sagt Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch. In Halle erklangen unter anderem die Glocken der Marktkirche.

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