Aktionstag gegen LWK-Unfälle

Polizei stellt zahlreiche Verstöße fest

Kracht es auf der Straße und ein Lastwagen ist beteiligt, sind die Folgen häufig besonders übel. Wie sich das vermeiden lässt, hatdie Polizei mit einem Aktionstag noch einmal ins Gedächtnis gerufen. InSachsen-Anhalt informierte sie am Donnerstag, 12. September 2019 über die besonderen Unfallgefahren von Lastwagen und Bussen. Neben verstärkten Verkehrskontrollen entlang der Autobahnen gab es zwischen 06.00 und 22.00 Uhr auch mehrere Infopunkte an Raststätten, auch wurde sogenanntes "Brummi-Yoga" angeboten.

Bei den Kontrollen in Sachsen stellte diePolizei 160 Verstöße fest. In 34 Fällen war die Sicherung der Ladung mangelhaft, 22 Mal wurde die Geschwindigkeit überschritten, teilte das Innenministerium mit. Bei neun Fahrzeugen war das Ladegewicht überschritten. Sechs Fahrer hatten an Stellen überholt, wo das nicht erlaubt war, weitere sechs hatten sich durch Handys ablenken lassen. In sieben Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt. Insgesamt untersuchte die Polizei an 60 Kontrollpunkten 478 Fahrzeuge. An dem Einsatz waren 500 Beamte beteiligt.

Nach Angaben des Ministeriums beteiligte sich Sachsen damit am bundesweiten Aktionstag «Brummis im Blick». Innenminister Roland Wöller (CDU) verschaffte sich an der Raststätte Dresdner Tor einen Überblick. «Gerade im Transitland Sachsen ist die Überwachung des zunehmenden Schwerlast- und Güterverkehrs eine wichtige und komplexe Aufgabe der Polizei. Dabei geht es um die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten, um Ladungssicherung aber auch um technische Mängel», erklärte der Minister. Die Kontrollen sollten dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Laut Statistik rollen heute täglich mehr als 9300 Lkw und Busse über sächsische Autobahnen. Vor zehn Jahren waren es rund 6100. Bei Unfällen mit diesen Fahrzeugen kamen im Vorjahr 14 Menschen ums Leben (2017: 3). Auch die Zahl der Schwerverletzten stieg von 141 im Jahr 2017 auf 158 im letzten Jahr. Von Januar bis Ende Juli dieses Jahres registrierte die Polizei bei etwa 9400 Kontrollen des Schwerlastverkehrs insgesamt 5264 Verstöße. Gut zwei Drittel davon betrafen die Einhaltung von Sozialvorschriften, wie etwa Lenk- und Ruhezeiten. Ein Drittel entfiel auf technische Mängel an Lenkung, Bremsen oder Beleuchtung.

Auch bei Kontrollen in Brandenburg wurden zahlreiche Verstöße festegstellt. Als Fazit bleibt festzustellen, bei den insgesamt 188 überprüften LKW und sechs Bussen gab es 91 Regelverstöße. Hauptprobleme waren dabei Abstandsverstöße, Überschreitungen der Lenk- und Ruhezeiten und technische Mängel. In 26 Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt.

Auf der Bundesautobahn 12 wurden mit der polizeilichen Drohne und dem Polizeihubschrauber die Einhaltung des Mindestabstandes sowie das Überholverbot für LKW überwacht. Die Polizei sprach 18 Abstandssündern und sechs Fahrern wegen Verstößen gegen das Überholverbot ein Ordnungsgeld aus.

Erste Polizeihauptkommissarin Ute Döpke stellv. Leiterin des Bereichs Verkehrsangelegenheiten im Polizeipräsidium:

„Das Land Brandenburg ist und bleibt Transitland für den LKW-Fernverkehr. Zudem sorgt die geografische Lage zum Land Berlin dafür, dass wir auch weiterhin mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen leben werden.

Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen haben oft nicht nur Verletzte oder leider gar Getötete zur Folge, sondern sorgen häufig auch für erhebliche Verkehrsraumeinschränkungen, wie sich in den zurückliegenden Tagen auf den Bundesautobahnen 2 und 10 zeigte.

Die Ergebnisse der gestrigen Kontrollen zeigen uns, dass Aktionstage wie “Brummis im Blick“ wichtig sind, um mehr Berufskraftfahrer zu erreichen. Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben unsere täglichen Kontrollen.“

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