Jörg Meuthen

AfD-Vorsitzender Jörg Meuthen verlässt die Partei

Er wird alle seine Ämter niederlegen

Der langjährige AfD-Vorsitzende JörgMeuthenkehrt der Partei den Rücken.

Er habe der Bundesgeschäftsstelle mitgeteilt, dass er sein Amt niederlegen und die AfD verlassen werde, sagteMeuthenam Freitag auf Anfrage. Zuvor hatten WDR, NDR und das ARD-Hauptstadtstudio berichtet. Sein Mandat im Europäischen Parlament will der 60-Jährige behalten.

Teile der Partei stünden seiner Meinung nach nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung, sagte er nach Angaben ARD - "ich sehe da ganz klar totalitäre Anklänge". Allenfalls als ostdeutsche Regionalpartei sehe er noch eine Zukunft für die AfD.

Meuthenhaderte schon lange mit seiner Partei. Der Volkswirt plädierte in den vergangenen zwei Jahren wiederholt für einen gemäßigteren Kurs der AfD. Damit machte er sich Feinde, vor allem in der Rechtsaußen-Strömung um den Thüringer Landeschef Björn Höcke.

Zuletzt hatte es für Meuthens Vorschläge im Parteivorstand nicht immer Mehrheiten gegeben. So war beispielsweise im August der Versuch gescheitert, den Rauswurf des nordrhein-westfälischen AfD-Bundestagskandidaten Matthias Helferich zu beantragen.

Meuthenwar im Sommer 2015 als einer von zwei Co-Vorsitzenden an die Parteispitze gewählt worden, damals an der Seite von Frauke Petry, die gut zwei Jahre später die Partei verließ. Während das Verhältnis der beiden als angespannt galt, kamMeuthenmit dem späteren Co-Vorsitzenden Alexander Gauland lange Zeit gut zurecht. Das Verhältnis zwischenMeuthenund Tino Chrupalla, der jetzt alleine an der Spitze der Partei steht, war praktisch von Anfang an schwierig.

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