Adele räumt bei Grammy-Awards ab

Die britische Sängerin Adele ist die große Gewinnerin der diesjährigenGrammy-Awardsin Los Angeles. Die 28-Jährige nahm fünf der wichtigsten Musikpreise mit nach Hause, so wurde sie am Sonntag(Ortszeit) für ihren Song „Hello“ in den beidenHauptkategorien Aufnahme des Jahres undLied des Jahres ausgezeichnet. Ihr „25“ wurde zudem zum bestenAlbum des Jahres gekürt. In ihrer Dankesrede würdigte Adele unter Tränen ihre Konkurrentin, R&B-Sängerin Beyoncé. „Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé“, sagte sie.„Das „Lemonade“-Album ist so monumental.“

Schon vor der Show waren Adele zwei weitere Preise für die beste Pop Solo Performanceund das beste Pop Vocal Albumzugesprochen worden. Im Laufe ihrer Karriere kommt sie nun auf 15 Grammys. Beyoncé gewann in diesem Jahr nur zwei Awards:„Lemonade“ wurde alsbestes Urban Contemporary Album ausgezeichnet, „Formation“ als bestes Musikvideo. Sie kommt nun auf insgesamt 22 Grammys, drei davon mit ihrer früheren Band Destiny's Child. Chance the Rapper gewann den Preis als bester neuer Künstler des Jahres. Der legendäre David Bowie wurde posthum mit fünf Awards ausgezeichnet.

Anders als zuvor vermutet,hielten sich während der dreieinhalbstündigen Show die Stars mit politischen Bekundungen meist zurück. Die Rap- und Hip-Hop-Veteranen von A Tribe Called Quest bezeichneten den neuen US-Präsidenten Donald Trump in Anspielung auf sein Aussehen und das giftige Vernichtungsgas aus dem Vietnamkrieg mehrfach als „President Agent Orange“. Sie brachten zudem ein breites Spektrum an Dutzenden Statisten auf die Bühne, darunter Afroamerikaner und Frauen mit Kopftüchern.

Bühnenshow mit Babybauch

Die schwangere Beyoncé sagte in ihrer Dankesrede, dass sie sich für ihre Kinder eine Welt wünsche, in der diese keinen Zweifel daran haben, „schön, intelligent und kompetent“ zu sein. Das wolle sie für jedes Kind, egal welcher Herkunft.

Bei ihrem Gesangsauftritte machte die R&B-Sängerin auf die Rolle von Frauen und Müttern aufmerksam. In einem hautengen goldfarbenen Kleid sowie riesigem Haarreif undgroßen Ohrringen tanzte und sang die 35-Jährige unter anderem zu ihrenSong „Sand Castles“ vom Album „Lemonade“. Hologramm-Aufnahmen zeigten die Sängerin halbnackt mit Babybauch.

Adele bricht Auftritt ab

Wie auch schon im Vorjahr hatte Adele dagegen mit Tonproblemen zu kämpfen.Nach etwa einer Minute war siemit ihrem Auftritt zum Gedenken an den verstorbenen George Michael unzufrieden. Siestoppte die Darbietung von „Fastlove“und sagte: “Ich kann das nicht versauen, seinetwegen.“.Am Ende desvon Streichern getragenen Vortrags standen der 28-Jährigen Tränen in den Augen, die Zuschauer im Staples Center von Los Angeles applaudierten stehend. Auch für ein Tribut von Bruno Mars in Gedenken an den verstorbenen Prince gab es viel Beifall.

Fünf Grammys posthumfür David Bowie

Der vor mehr als einem Jahr gestorbene David Bowie wurde für sein letztes Studioalbum „Blackstar“in fünf kleineren Kategorien ausgezeichnet. Er gewann posthum Grammys für die beste Rockperformance, den besten Rocksong, das beste Alternative-Music-Album, das beste die Aufnahme begleitende Verpackung und Booklet, sowie für das technisch am besten ausgeführte Album. Bowie starb am 8. Januar 2016, zwei Tage nachder Veröffentlichung von „Blackstar“an seinem 69. Geburtstag.

Auch eine Deutsche zählte zu den Gewinnern: DieFlensburger Opernsängerin Dorothea Röschmann siegte in der Kategorie bestes klassisches Solo-Album für „Schumann & Berg“, zusammen mit „Shakespeare Songs“ von Ian Bostridge.

Bei der von Late-Night-Talker James Corden moderierten 59. Auflage der Grammyswurden Preise in mehr als 80 Kategorien vergeben. DieGrammyAwards verleihtdie Recording Academy, ein Zusammenschluss aus Musikern, Produzenten, Tontechnikern und anderen Musikprofis. (dpa)

Erhielt posthum Grammys für die beste Rockperformance, den besten Rocksong, das beste Alternative-Music-Album, das beste die Aufnahme begleitende Verpackung und Booklet, sowie das technisch am besten ausgeführte Album
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