Abschaffung der Roaming-Gebühren

Die Roaming-Gebühren werden zum 15. Juni EU-weit abgeschafft. Das heißt, Mobilfunkanbieter verlangen für das Telefonieren, SMS schreiben und Surfenim Ausland keine extra Gebühren mehr.Das gilt in allen 28 Ländern der EU sowie bald auch in Norwegen, Island und Liechtenstein.

Ausnahmen:In der Schweiz und in der Türkei kostet Handynutzung weiter extra, beide Länder gehören ja nicht zur EU. Wie es in Großbritannien weitergeht nach dem Brexit, ist noch offen. Und auch auf hoher See, also auf der Fähre oder dem Kreuzfahrtschiff gilt: telefonieren, SMS schreiben oder im Internet surfen kann extra kosten.

Nicht jeder Anbieter macht mit:Einige kleinere umgehen die neuen Regeln. Sie bieten bei neuen Abschlüssen zum Beispiel Tarife an, die nur in Deutschland gelten, dabei wählen sich die Handys gar nicht erst in ausländische Netze ein. Und selbst wenn derAnbieter grundsätzlich erst mal keine extra Gebühren mehr verlangt – er kann seine Leistungen deckeln. Heißt also zum Beispiel: wer in seinem Handy-Vertrag eine Flatrate hat und ohne Begrenzung im Netz in Deutschland surfen darf, der darf das im Ausland womöglich nicht. Ab einem gewissen Datenvolumen kostet das Surfen also wieder extra.

Verbraucherschützer empfehlen, vorm Urlaub das Kleingedruckte lesen oder auch direkt beim Anbieter anrufen und nachfragen.

Wie eine Untersuchung der Zeitschrift Finanztest zeigt, schränken 9 von 16 Mobilfunkanbietern ihre Leistungen im EU-Ausland ein. Auf diese Weise werden trotzdem Extra-Kosten fällig, wenn man im Urlaub sein Handy so benutzt wie zu Hause. Vor allem Kunden mit so genannten Community-Rabatten müssen aufpassen. Community-Rabatte gibt es zum Beispiel für netzinterne Kommunikation. Im Ausland gelten diese Vergünstigungen bei manchen Providern nicht. Entweder gehen die Telefonate von dem gebuchten Minutenkontingent ab oder kosten extra.

Aldi-Talk Kunden zum Beispiel können untereinander kostenlos telefonieren. Im Ausland kostet die Minute 11 Cent. Ähnliches gilt für die Verbindung bei Edeka-Mobil, Lidl-Connect, Otelo und Tschibo.

Ein weiterer Negativpunkt: Reine Datentarife wie sie gerne für Tablets und Notebooks benutzt werden sind nur im Inland nutzbar. Mobilfunkkunden müssen daher genau darauf achten, ob ihr Vertrag eine Roaming-Option für das Ausland beinhaltet oder nicht.

9 von 16 Mobilfunkanbietern schränken ihre Leistungen im EU-Ausland ein
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