6350 Einwendungen gegen Flughafenausbau

Airport Leipzig-Halle plant Erweiterung

Gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle sind bei der Landesdirektion Sachsen 6350 Einwendungen eingegangen. Hinzu kommen noch die Einwendungen, die bei den 17 Kommunen eingereicht wurden, in denen die Planunterlagen auslagen, wie die Landesdirektion am Freitag, 27. August 2021mitteilte. Diese sollen erst einige Tage nach Ablauf der Frist an diesem Freitag übergeben werden.

Die Planunterlagen zum Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle waren Ende Juni 2021 für einen Monat erneut öffentlich in der Region ausgelegt worden. Die Landesdirektion Sachsen hatte dies mit den pandemiebedingten Einschränkungen während der ersten Präsentation Ende 2020 begründet. Dadurch sollte eine möglichst umfassende Bürgerbeteiligung für das die gesamte Region betreffende Verfahren erreicht werden.

Im Zuge der ersten Auslegung gingen nach Angaben der Behörde 3974 Einwendungen ein, in der zweiten Phase waren es nochmals 2376. Zudem liegt eine zigtausendfach gezeichnete Online-Petition gegen den Flughafenausbau vor.

Der Flughafen, inzwischen der zweitgrößte Frachtairport in Deutschland, plant eine deutliche Erweiterung. Dort gibt es für Frachtmaschinen eine Nachtflugerlaubnis. Vor allem die erwartete Zunahme nächtlicher Flüge sorgt für Kritik. Das Planfeststellungsverfahren hatte Mitte November 2020 begonnen.

Klimacampbei Leipzig startet

Um den Flughafen Leipzig-Halle geht es auch beim Klimacamp am Störmthaler See bei Leipzig. Das startet am Freitag, 27. August 2021 - erwartet werden in diesem Jahr rund 500 Menschen, die gemeinsam über Mobilitäts- und Klimagerechtigkeit diskutieren wollen. «Wir haben uns in diesem Jahr entschieden, zum Thema Flughafen Halle/Leipzig zu arbeiten», sagte Sprecherin Maja Schmidt vorab. DasKlimacampist bis zum 7. September geplant und soll am Störmthaler See bei Leipzig stattfinden.

Eine ihrerKernforderungenist es, den Ausbau des Flughafens zu verhindern. Dort gebe es schon jetzt zu viele Nachtflüge und Anwohnerinnen und Anwohner würden durch den Lärm belästigt. Auch ökologische Gründe sprächen gegen den Ausbau, sagte Schmidt. «Es müsste aus unserer Sicht eher einen Rückbau statt Ausbau geben.»

In dieser Hinsicht solidarisiere sich dasKlimacampmit Anwohnenden, aber auch mit den Klimaaktivisten, die vor einigen Wochen nachts eine Zufahrt zum Flughafen blockierten.

Mitte Juli hatten 54 Aktivisten der Initiative «CancelLEJ» die Zufahrt zum Logistikzentrum von DHL am Flughafen Leipzig/Halle blockiert. Sie forderten einen Ausbaustopp für den Frachtflughafen, ein Nachtflugverbot und eine Verkehrswende. DHL hatte wegen der Blockade Anzeige erstattet. 52 Aktivisten verbrachten die Nacht im Polizeigewahrsam und kritisierten das Vorgehen der Einsatzkräfte scharf. Die Polizei hatte sich gegen diese Vorwürfe gewehrt.

Dieses und weitere Themen sollen bei Workshops und Podiumsdiskussionen diskutiert werden. Auch Bürgerinitiativen rund um den Flughafen seien zum Camp eingeladen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten wollten ihren Protest gegen den Ausbau des Flughafens auch auf die Straße bringen, sagte Schmidt. Die Aktionen sollen am 4. und 5. September stattfinden. Weitere Details sind noch nicht bekannt

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