Breitenhagen

600 Millionen Euro für Hochwasserschutz.

Sachsen Anhalt investiert in den nächsten 15 Jahren etwa 600 Millionen Euro in den Hochwasserschutz. Wie Landesumweltministerin Dalbert gestern mitteilte, sollen dadurch 33 Projekte realisiert werden.


Schwerpunkte sind etwa die Elbe bei Sandau in der Altmark, die Saale um Naumburg und die Elbe-Elster-Region. Geplant sind demnach Deichrückverlegungen und Flutungspolder, die sich auf die Flüsse Elbe, Saale, Mulde, Havel, Weiße und Schwarze Elster verteilen. Dadurch sollen zusätzliche Flutgebiete entstehen um Städte und Dörfer zu schützen. Kritik kommt von Naturschützern und Landwirten, die Angst vor Eingriffen in ihre Gebiete haben.

«Im Ergebnis werden Flusslandschaften entstehen, die im Falle einer Überschwemmung als natürlicher Wasserspeicher dienen und damit eine Entlastung der Flüsse bewirken», erklärte Dalbert der Mitteilung zufolge. Damit werde etwas Gutes für den Hochwasserschutz, den Artenschutz und die Auenwälder getan. Bei der Umsetzung sollen die Anwohner den Angaben zufolge frühzeitig einbezogen und beteiligt werden.

Der Bauernverband «Börde» forderte unterdessen die Ministerin auf, die Landwirte beim Thema Hochwasserschutz zu beteiligen. Es dürfe keine Umwandlung von Ackerland in Grünland auf Überflutungsflächen geben, so Verbandssprecher Christian Apprecht. Auch solle dort auf das Anlegen von Flutmulden oder Auwäldern verzichtet werden.

Laut Apprecht wären einige Landwirtschaftsbetriebe «in großem Umfang von den geplanten Deichrückverlegungen und Polderbauten betroffen, bis hin zu existenzgefährdendem Ausmaß.» Deshalb müssten Entschädigungsfrage für die Flutung neuer Polder im Zuge des Planfeststellungsverfahrens geklärt werden. Im Wasserhaushaltsgesetz solle ein «Rechtsanspruch auf die Kompensation von Flurschäden durch die Flutung von Poldern» verankert werden.

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