400 000 Euro für Ringheiligtum Pömmelte

Bund stellt Fördergelder bereit

Das Ringheiligtum Pömmelte bei Magdeburg wird weiter erforscht. Dafür hat der Bund jetzt rund 400 000 Euro Fördergelder bereitgestellt. «Es geht um die wissenschaftliche und touristische Erschließung des Areals», sagte der stellvertretende Landesarchäologe und Pressesprecher Alfred Reichenberger am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Mit den Mitteln können jetzt Multimedia-Anwendungen, 3-D-Scans der Funde sowie Apps für Touristen entwickelt werden.»

Die am Originalplatz 2015 rekonstruierte Anlage habe sich zu einem Besuchermagneten entwickelt. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seien von Januar bis Mai rund 30 000 Menschen nach Pömmelte gekommen.

Die Kreisgrabenanlage bei Pömmelte wurde bisherigen Erkenntnissen zufolge vor rund 4350 Jahren errichtet. Ein paar Jahrhunderte später kam die fast baugleiche Anlage bei Schönebeck in etwa einem Kilometer Entfernung hinzu. Die rekonstruierte Anlage bei Pömmelte hat einen Durchmesser von 115 Metern und ist von einem Palisadenzaun aus 1800 Robinienstämmen umgeben. Die Schönebecker Anlage ist mit einem Durchmesser von etwa 80 Metern etwas kleiner.

Im unmittelbaren Umfeld des Ringheiligtums wurden bislang mehr als 70 Hausgrundrisse freigelegt, von denen mindestens 60 aus der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur vor rund 4000 Jahren stammen, in die auch die Himmelsscheibe von Nebra gehört. Daneben fanden sich zahlreiche – auch ältere – Bestattungen sowie ein Vorläuferheiligtum.

Die Untersuchungen laufen seit 2005 in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Universität Southampton (Großbritannien) und dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle.

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