Ein Platz für den «König von Deutschland»-Sänger statt einen preußischen Prinzen: 25 Jahre nach dem Tod vonRioReiserbekommt Berlin bald wohl doch noch einen nach dem Musiker benannten Platz mitten in Berlin-Kreuzberg. Zwar wurde die Umbenennung des Heinrichplatzes an der Oranienstraße nach fünf Anwohner-Widersprüchen vorerst verschoben, wie es vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg heißt, doch werde voraussichtlich bis Anfang 2022 die Umbenennung stattfinden können. Die Schilder für denRio-Reiser-Platz gebe es schon, sagte die Bezirksamt-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Der in der linksalternativen Szene populäre Platz mit vielen Kneipen bleibt bis dahin der Heinrichplatz, benannt nach Heinrich von Preußen (1781-1846), einem jüngeren Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840). Es handelt sich um einen zentralen Ort in jenem Viertel, das viele Berliner heute noch gern SO 36 nennen - nach dem früheren Berliner Postzustellbezirk Südost 36 (1000 Berlin 36).
RioReiserwar ein Kopf der linken Band Ton Steine Scherben («Macht kaputt, was euch kaputt macht», «Keine Macht für niemand») und auch als Solosänger erfolgreich («König von Deutschland», «Alles Lüge»). Er starb vor 25 Jahrenmit 46 Jahren.