Sie war der Grund für monatelangen Zoff zwischen Grünen und FDP: Nun hat sich die Ampel-Koalition bei derKindergrundsicherunggeeinigt. Zum Teil seien es «wirklich sehr harte Verhandlungen» gewesen, sagte Familienministerin Lisa Paus (Grüne) bei der Vorstellung der Ergebnisse am Montag in Berlin. «Aber es hat sich gelohnt.» Laut Paus werden für die Einführung derKindergrundsicherungim Jahr 2025 zunächst 2,4 Milliarden Euro Mehrkosten veranschlagt. Bis zu 5,6 Millionen armutsbedrohte Familien und ihre Kinder bekämen die Leistungen schneller, einfacher und direkter. Darunter seien Millionen, die vorher nicht wussten, dass sie ihnen zustehen. Das Ergebnis sei die umfassendste Sozialreform seit vielen Jahren.
In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, eineKindergrundsicherungeinzuführen. Bisherige Leistungen wie das Kindergeld, Leistungen aus dem Bürgergeld für Kinder oder der Kinderzuschlag sollen darin gebündelt werden. Durch mehr Übersichtlichkeit und mithilfe einer zentralen Plattform sollen auch viele Familien erreicht werden, die bisher wegen Unkenntnis oder bürokratischer Hürden ihnen zustehende Gelder nicht abrufen.
Zur Erklärung, was die Kindergrundsicherung ist, schreibt das Bundesministerium für Familie:
"Die Kindergrundsicherung soll aus einem für alle Kindergleich hohen Garantiebetragbestehen, der das heutige Kindergeld ablöst,und einemeinkommensabhängigen Zusatzbetrag.Zusammen decken Garantiebetrag und Zusatzbetragdas soziokulturelle Existenzminimum für Kinder ab.
Mit dem Zusatzbetrag der Kindergrundsicherung werden Familien mit weniger Einkommen stärker unterstützt. Denn es geht darum, Armutsrisiken zu verringern und allen Kindern die gleichen Start- und Entwicklungschancen zu eröffnen."