Opernball

15. Dresdner Semperopernball

Märchenhaft rauschend!

"Aber jetzt lasst uns schwelgen, schwofen, mitsingen und -schwingen"

Mit diesen Wortenwehte Schlagersänger Roland Kaiser die Last der vergangenen Tage gleich in den ersten Minuten des 15. Dresdner Semperopernballs hinweg.

Spätestens beim "Kaiserwalzer" dann aber schunkelte, sang, tanzte das Publikum drinnen und auch draußen vor der Oper gemeinsam mit Kaiser und seiner vor Jahren für die Stadt komponierten Hymne: "Dresdendreht sich im Walzerschritt". Und jubilierte, ganz nach dem 2020er Motto. Die Roben der Damen glitzerten, waren schulter- und oft auch rückenfrei, viele Herren trugen Samt.

Nach zwei Stunden Gala mit großen Stimmen aus Osteuropa, talentierten Instrumentalisten und dem MDR-Sinfonieorchester mit Dirigent Kristjan Järvi, das die 160 Debütanten bei ihrer Ballpremiere begleitete, hieß es dann früher als sonst: "Alles Walzer!" und Dreivierteltakt.

Die kleinen Sängerinnen machten Mueller-Stahl unverhofft zum Rosenkavalier. Sie füllten seine Arme mit den langstieligen weißen Blumen, die der Mime kurzerhand den Damen in der Nähe reichte wie Ex-Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko. "Ich habe nie gedacht, dass ein alter Mann so viele Rosen bekommt", sagte der 89-Jährige berührt.

Auch Sänger Roberto Blanco legte schon öfter im umgebauten Semperschen Opernhaus eine Sohle aufs Parkett, gemäß seinem Lebensmotto: "Ein bisschen Spaß muss sein", lachte er. Ihm war es "diesmal zu viel Politik", denn auch 75 Jahre Kriegsende und 30 Jahre Friedliche Revolution wurden auf der Bühne kurz besprochen.

Um Mitternacht machten Peter Maffay und Band den Musentempel schließlich zum Rockpalast - mit neuen Songs und alten Hits.

Zum 1. Dresdner SeifenOpernBall um die Ecke kamen rund 150 Menschen - einer fröhlichen Satire auf die Vorgänge um das Original.

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