Auf mehreren Mai-Kundgebungen in Sachsen-Anhalt hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ein Zeichen gegen eine weitere Spaltung der Gesellschaft gesetzt. «Der 1. Mai ist unser Tag», sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende Elke Hannack am Samstag vor gut 150 Versammelten inMagdeburg. «Er gehört den Demokratinnen und Demokraten, die sich für eine solidarische, vielfältige und gerechte Gesellschaft stark machen.»
Mit Blick auf die Landtagswahl am 6. Juni sagte die Gewerkschafterin: «Da müssen wir zusammen stehen! Klar gegen 'Rechts' und für Demokratie und Vielfalt.» Gerade in der Krise hätten Rechtspopulisten bewiesen, wie unfähig sie seien. Sie seien «keine Alternative, sondern schlicht und ergreifend eine Gefahr», sagte Hannack.
Auch die Themen Arbeitsbedingungen, faire Löhne und Tarifverträge kamen zur Sprache. Konkret forderte Hannack die Politik auf, Schluss mit dem «Befristungswahn» auf dem Arbeitsmarkt zu machen. Für das derzeit wegen Corona weit verbreitete Homeoffice forderte sie klare Regeln. «Zum Beispiel, dass die Arbeitszeiten erfasst sind und dass es klare Grenzen der Erreichbarkeit gibt.»
An der Kundgebung auf dem Alten Markt in Magdeburg nahmen Vertreter mehrerer Gewerkschaften und Parteien sowie Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) teil. 115 rote Schals mit DGB-Logo auf dem Boden vor dem Rathaus fungierten als Abstandshalter, zudem mussten die pandemiebedingten Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Die Aktionen des DGBanlässlich des Maifeiertags standen unter dem Motto «Solidarität ist Zukunft». Nur mit Solidarität lasse sich ein Weg aus der Krise finden, sagte Hannack. Auch in Halle, Dessau-Roßlau und Bernburg (Salzlandkreis) feierte der DGBden Tag der Arbeit.