Zika Virus breitet sich aus

Das Zika Virus breitet sich immer weiter aus. Auch in Deutschland sind erste Fälle registriert worden. Ein Grund zur Panik besteht aber nicht. Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen des Zika-Virus vorsorglich den globalen Gesundheitsnotstand erklärt. In Europa z.B. gibt es bisher kaum Fälle - und das soll auch so bleiben, sagt die WHO, Experten rechnen hier ohnehin nicht mit einer Epidemie. Das Zika-Virus tritt v.a. in Südamerika auf - möglicherweise verursacht es Schädelfehlbildungen bei ungeborenen Säuglingen. In den USA ist erstmals eindeutig eine Zika-Infektion durch ungeschützten Sex nachgewiesen worden. Die Gesundheitsbehörde in Texas meldete einen entsprechenden Fall. Der Virologe Christian Drosten hält die Übertragungs-Gefahr des Zika-Virus durch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) in Deutschland für «verschwindend gering». Es gebe nur ein geringes Vorkommen dieser Mücke in Deutschland. "In Südeuropa halte ich die Gefahr für größer, aber auch nicht für groß", sagte Professor Drosten. In den gemäßigten Breiten gebe es kein Zika-Virus. Selbst wenn sich das Virus für kurze Zeit und begrenzt in Südeuropa verbreiten sollte, sei es unwahrscheinlich, dass es sich dort richtig ansiedele und auch im nächsten Jahr wieder auftauche.

Was ist das Zikavirus?

Das Zikavirus wird von Mücken übertragen, vor allem vermutlich von der Gattung Aedes. Die Symptome einer Zikavirus-Infektion sind Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Fieber. Im Vergleich zu anderen tropischen, mückenübertragenden Erkrankungen werden diese aber als milder ausgeprägt beschrieben. Das Virus steht jedoch im Verdacht, bei Kindern im Mutterleib Hirnfehlbildungen zu verursachen.
Das Virus wurde 1947 erstmals bei einem Affen im Zikawald in Uganda, Afrika, isoliert. Es zirkuliert offenbar auch in Asien. Größere Ausbrüche beim Menschen wurden 2007 in Mikronesien und ab 2013 in anderen Inselstaaten im pazifischen Raum, wie etwa Französisch Polynesien, beobachtet. Aktuell breitet sich das Virus in Mittel- und Südamerika aus.

Welche Länder sind aktuell vom Zikavirus betroffen?

Derzeit breitet sich das Virus in über 20 Ländern in Mittel- und Südamerika aus. Aktuelle Karten stellen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zur Verfügung.
Da die Überträger-Mücken in allen tropischen und einigen subtropischen Gebieten der Welt verbreitet sind, wird es vermutlich zu weiteren Ausbrüchen kommen.

Wie wird das Zikavirus übertragen?

Zikaviren werden in erster Linie durch den Stich infizierter Mücken, z.B. den in den Tropen und Teilen der Subtropen weit verbreiteten Gelbfiebermücken (Aedes aegypti), übertragen. Es ist nicht auszuschließen, dass neben der Gelbfiebermücke auch andere Mücken, z.B. die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) das Zikavirus verbreiten können. Die asiatische Tigermücke kommt auch in manchen Regionen der gemäßigten Breiten vor.
Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung spielt keine Rolle bei der Verbreitung. Nur in Einzelfällen scheint die Möglichkeit einer sexuellen Übertragung zu bestehen. Vermutlich hat das aber keinen nennenswerten Einfluss auf die Verbreitung des Erregers. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Zikaviren über die Muttermilch weitergegeben werden können.

Was sind die Symptome einer Zikavirus-Infektion?

Die Symptome einer Zikavirus-Infektion ähneln denen anderer mückenübertragender Infektionen (z.B. Denguefieber), werden aber als deutlich milder beschrieben. Am häufigsten sind Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Fieber. Die Symptome treten in einem Zeitraum von drei bis 12 Tagen (meist drei bis sieben Tage) nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an. Eine Behandlung im Krankenhaus ist meist nicht erforderlich. Einzelne Todesfälle, die bei Zikavirus-Infektionen beschrieben wurden, traten offenbar bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf. Ein großer Anteil der Infektionen verläuft vermutlich asymptomatisch, das heißt, die Betroffenen haben keinerlei Symptome.
Ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Zikavirusinfektion in der Schwangerschaft und Hirnfehlbildungen beim ungeborenen Kind wird derzeit untersucht (siehe "Ist das Zikavirus für Schädel-Hirnfehlbildungen bei Kindern im Mutterleib verantwortlich?").
In einigen Fällen kann es nach einer Zikavirus-Infektion wahrscheinlich auch zu einem Guillain-Barré-Syndrom kommen, einer Erkrankung der peripheren Nerven.

Quelle: Robert Koch Institut | Stand: 29.01.2016

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