Mittagsschlaf

Mittagsschlaf

Als Kinder war er verwünscht, Erwachsener sehnen sich jeden Mittag nach ihm - dem Mittagsschlaf.

Wenn wir so könnten, wie wir wollten – dann würden wir viel für unsere Gesundheit tun, wenn wir Mittags eine kurze Zeit ruhen würden. Ein Stündchen Mittagsschlaf stärkt zum Beispiel das Kurzzeitgedächtnis und verbessert die Fähigkeit, sich zu erinnern.

Wir haben mit Diplom-Psychologin und Schlafmedizinierin Sabine Feldmann vom Schlaflabor in Uchtspringe in der Altmark über die Vorteile einer Mittagsruhe gesprochen.

Mittagsschlaf
Auf ausreichend Schlaf bei Kindern achten!
Frau Feldmann, ein Hoch auf den Mittagsschlaf?
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  • Ein Stündchen Mittagsschlaf stärkt das Kurzzeitgedächtnis und verbessert die Fähigkeit, sich zu erinnern. Matthew Walker und Kollegen von der kalifornischen Berkeley-Universität führten eine Studie durch. Er könne sogar helfen, zusätzliche Gedächtnisreserven zu mobilisieren.
  • Wer regelmäßig Mittagsschlaf hält, hat ein deutlich geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.
  • Power-Napper Der perfekte Platz für einen Mittagsschlaf sei ein abgedunkelter Raum mit einer bequemen Liege. Allerdings: In deutschen Unternehmen sind Ruheräume leider noch eine Seltenheit. Berufstätige könnten sich aber auch leicht am Arbeitsplatz die richtigen Ruhebedingungen schaffen. "Das Handy kann ausgeschaltet, das Telefon auf einen Kollegen umgeleitet und die Tür geschlossen werden - am besten mit einem Schild 'Bitte nicht stören!'"
  • Eine NASA Studie stellte fest, dass ein 40-minütiger Mittagsschlaf die Aufmerksamkeit zu 100% erhöht. 15-20 minütiges Augenschließen ist effektiver als Koffein oder Bewegung.
  • Albert Einstein machte einen Kurzschlaf, bei dem man aufwacht, wenn der Körper die erste Stufe der Schlafphase erreicht hat. Die feine Stelle zwischen Aufwachen und Träumen – es heißt, dass dieser Zustand kreatives Denken freischaltet und schneller Problemlösungen gefunden werden.
  • Salvador Dali eiferte Einsteins Routine nach und betonte häufig, dass der Mittagsschlaf ausschlaggebend für seinen künstlerischen Prozess war. Es reichen auch schon 5-10 Minuten Ausruhen aus, um die Kreativität in Gang zu setzen.
  • Studien bestätigen, dass ein Mittagsschlaf in der 20 Minuten-Zone ein guter Zeitpunkt ist, um die Feinmotorik zu verbessern. 20-minütige Power Naps erhöhen die Ausdauer deutlicher, als 20 extra Minuten Schlaf am Morgen. Anstatt auf Snooze zu drücken, solltest du lieber ins Fitnessstudio gehen und dich später für einen Mittagsschlaf entscheiden.
  • Suche nach dem Grund: Nimm Dir Zeit über den Vormittag zu reden und hilf Deinem Kind zu entspannen. Oder ist Dein Kind vielleicht auf der Rückfahrt vom Einkaufscenter im Auto kurz eingenickt? Dann ist es nicht müde, sondern hatte einen Sekundenschlaf und ist jetzt hellwach.
  • Achte auf die gesamte Schlafdauer: Sollte Dein Kind auch nachts nicht genug schlafen, dann solltest Du bei der Frage des Mittagsschlafes konsequent bleiben, damit Dein Kind ausreichend Schlaf bekommt.
  • Versuche Kämpfe zu vermeiden: Der Mittagsschlaf sollte nicht zu einer Kraftprobe zwischen Dir und Deinem Kind werden. Bleibe ruhig und erkläre Deinem Kind, warum der Mittagsschlaf so wichtig ist.
  • Einschlafrituale: helfen Deinem Kind beim Einschlafen. Du kannst zum Mittagsschlaf die gleichen Rituale verwenden wie abends. Achte darauf, dass Dein Kind möglichst zur gleichen Zeit ins Bett geht, das gilt für den Mittagsschlaf ebenso, wie für abends.
  • Beobachte Dein Kind: Wie müde ist Dein Kind? Braucht es den Mittagsschlaf noch? Jedes Kind unterscheidet sich in seinem Bedürfnis nach Schlaf. Vielleicht gehört Dein Kind zu denen, die früh auf einen Mittagsschlaf verzichten können.
  • Zwingen ist sinnlos: Sei konsequent, aber übe keine Gewalt aus.
  • Schaffe Ruhezeiten: Weigert sich Dein Kind konsequent zu schlafen, dann gib ihm sein Lieblingsspielzeug und verordne ihm eine Stille- und Ruhephase. An seinem Verhalten kannst Du sehen, ob es tatsächlich keinen Mittagsschlaf mehr braucht, oder ob sein Verhalten an der momentanen Verfassung liegt.
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