Schaurig-schön anzusehen

Leipzig. Geschminkte Gesichter und Blicke, die einem das Fürchten lehren können. Überwiegend schwarze Kleider, bodenlang oder ganz das Gegenteil (arsch)knapp geschnitten. In Leipzig ist wieder Wave-Gotik-Treffen. Bereits zum 27. Mal versammeln sich Anhänger der Gothic-Szene, darunter perfekte Verkleidungskünstler und zugleich Nostalgiker, die das Viktorianische Zeitalter wieder aufleben lassen. Auch schwarzes Leder und schräge Gestalten aus der SM-Szene sind zu entdecken: Höhepunkte am heutigen Sonnabend waren wieder das Treffen der Leichenwagen am Südfriedhof.

Zuvor war der ungewöhnliche Autokorso vom Hauptbahnhof im Stadtzentrum in Richtung des Leipziger Südens gestartet. Leider fast zeitgleich auch das Picknick der Steam-Punker im historischen Ambiente der Schrebergartenanlage des Kleingartenvereins Dr. Schreber unweit von der Arena Leipzig gelegen. Seit 2011 gehört auch der Steampunk dazu, ein an das viktorianische Zeitalter anknüpfender, technisierter Retro-Look. Auch dieses Jahr ist das Gros der weltweiten Anhängerschaft beim Wave Gotik Treffen in Leipzig.

Ein Mischung aus Gothic, Darkwave, Industrial und Metal lockt alljährlich über 20.000 Gäste an, die sich neben 200 Konzerten auch bei Lesungen, Friedhofsführungen, auf Mittelaltermärkten und Live-Rollenspielen amüsieren können. Die treuen Liebhaber der schwarzen Subkultur zeigen sich dabei in kreativen Gewändern und extravaganten Maskeraden. Die musikalische Bandbreite reicht wieder von Klassik bis Metal, von Folk bis Rock, von Elektro bis Mittelalter.

Die verschiedenen Spielstätten sind über die ganze Stadt verteilt. Museen haben geöffnet, es gibt Theatervorstellungen, Workshops und obendrauf ein ganzes Mittelalter-Dorf: das Heidnische Dorf am Dölitzer Torhaus in Markleeberg-Ost unweit entfernt von AGRA-Hauptveranstaltungsgelände.

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