Regensburg gewinnt gegen Eintracht 2:1

Eine kompakte Mannschaft mit Offensivdrang wie RB Leipzig hatte Torsten Lieberknecht als Gegner angekündigt – an den Schiedsrichter als 12. Mann hatte er wohl kaum gedacht. Tobias Reichel pfiff sein 3. Spiel in der zweiten Liga und „verpfiff“ es gründlich. Torsten Lieberknecht hatte durch die englische Woche drei Umstellungen vorgenommen. Onel Hernandez und Louis Samson mussten erstmal auf der Bank Platz nehmen, Ötzkan Yildirim fehlte wegen seiner Knieprellung aus dem Fürth-Spiel. Stattdessen gingen Kumbela, Hochscheidt und Moll in die Startelf. Regensburg versuchte es, wie erwartet offeniv, die Schüsse aus der Distanz gingen aber weit daneben. In der 6. Minute pfiff der Schiedsrichter ein hohes Bein gegen Valsvik nicht und ermöglichte Grüttner einen Schussversuch, der aber wieder weit drüber ging. Aus der eigenen Abwehr agierten die Löwen zielstrebiger und gefährlicher. In der 10. Minute verpasste Kumbela einen weiten Einwurf von Becker am langen Pfosten nur knapp, kurz darauf setzte Boland einen Kopfball nur knapp drüber – stark bedrängt von der Regensburg-Abwehr. Nur Sekunden später servierte Boland einen wunderbaren Freistoß vor das Tor, Kumbela stieg hoch, köpfte, aber Keeper Weiß rettete mit einem Blitzreflex (19.). Dann startete Nyman in den freien Raum, aber der Ball war etwas zu steil für den Schweden. Als Eintracht immer mehr die Dominanz übernahm, der erste Aufreger des Spiels – Khelifi versuchte zwischen zwei Regensburger den Ball aus der Luft zu angeln. Lais ging mit tiefem Kopf zum Ball und Khelifis Fuss traf die Wange – unglücklich – Schiedsrichter Reichel zog den roten Karton – eine harte Entscheidung (27.). Lieberknecht wechselte – Nyman musste raus – Hernandez kam ins Spiel. Trotz des Anlaufens der Gastgeber blieb Eintracht stabil und setzte auch mit 10 Mann auf schnelles Umschaltspiel. Mit Erfolg. Drei Minuten vor der Halbzeit servierte Boland einen Freistoß in den Strafraum– Valsvik köpfte – abgewehrt – aber Baffo köpfte zum 0:1 Halbzeitstand ins Tor. Allein in den letzte Minuten hatte der Schiedsrichter 3 gelbe Karten verteilt....dabei sollte es nicht bleiben. Nach dem Wechsel setzte Jahn erwartungsgemäß zum Sturmlauf an, Beierlorzer hatte Stolze neu ins Spiel gebracht – und der servierte eine schöne Flanke auf Grüttner, der zum 1:1 köpfte. Nun wollten die Gastgeber den Dreier klar machen, stürmten mit Mann und Maus, Eintracht verteidigte tapfer, immer wieder im Mittelpunkt: Jasmin Fejzic. Lieberknecht stärkte die Abwehr, nahm Kumbela raus und brachte Sauer. Der hatte einen kurzen Auftritt. Kaum im Spiel wurde er mit dem Ellenbogen von Nandzik niedergestreckt, beim aufrappeln berührt das Knie von Sauer den Rücken von Nantzik, der daraufhin den „sterbenden Schwan“ gab. Mit Erfolg. Schiedsrichter Reichel zog erneut die rote Karte (64.)! Eintracht nur noch mit 9 gegen 11 – und einem offenbar vollkommen überforderten Nachwuchs-Schiri, der erst sein 3. Zweitliga-Spiel pfiff. Eintracht kämpfte, Regensburg versuchte weiter das 2. Tor zu machen, aber spätestens bei Fekzic war Schluss. Und Eintracht schaffte es sogar sich ab und an zu befreien. In der 73. Minute war Onel Hernandez auf und davon, wurde an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt – Schiedsrichter Reichel pfiff....nicht. Stattdessen kurz darauf ein Freistoß für Jahn Regensburg. Der Ball von George gelangte mit Glück genau in die Lücke zwischen Baffo und Valsvik – der Abpraller gelang zum freistehenden Nietfeld, der zum 2:1 für Regensburg traf (78.). Auch mit acht Mann wollte sich Lieberknecht nicht in die Niederlage fügen, brachte Abdellahi für Hochscheidt. Das Signal zum Schlussoffensive! Regenburg kratzte, biss und foulte – ohne Folgen. Stattdesse kassierte auch noch Baffo nach einem sauberen Takling den gelben Karton. Nicht die letzte in dem kuriosen Spiel. Fast hätte Abdellahi mit einem Glücksheber kurz nach der Mittellinie noch ein Tor gemacht, aber der Ball ging dann doch daneben. Auf der Eintracht-Seite ärgerte sich Boland über das zögerliche Spiel der Gastgeber. Nach einem erneuten Angriff versuchte er den Ball zu erkämpfen – ein Pfiff – und wieder griff Schiri Reichel zur roten Karte! Kaum hatte sich die Aufregung gelegt, startete Ken Reichel noch einmal Richtung Regensburger Tor – wieder wurde der Kapitän brutal von den Beinen geholt – und bekam durch seine Beschwerde noch die gelbe Karte. Dann wars vorbei. Nicht aber für den Schiedsrichter – trotz allem wollte Eintracht Trainer Lieberknecht sich sportlich fair per Handschlag verabschieden, musste aber dafür dem Gespann hinterherlaufen, die dann wiederwillig die Geste erwiderten. Gegen 12 kann man mal zu acht verlieren....Bilanz: 7 gelbe Karten, 3 rote. Aufstellungen: Eintracht Braunschweig: Jasmin Fejzic, Joseph Baffo (G), Gustav Valsvik, Quirin Moll, Mirko Boland (G/R 90.), Jan Hochscheidt (80. Abdellahi), Dome Kumbela (56, Sauer, 64. R) , Robin Becker, Christoffer Nyman (33. Hernandez), Ken Reichel (G), Salim Khelifi (28. Rot). Marcel Engelhardt, Onel Hernandez, Steffen Njansah, Suleiman Abdullahi, Maximilian Sauer, Eros Dacaj, Louis Samson. Trainer: Torsten Lieberknecht/Darius Scholtysik Schiedsrichter Tobias Reichel Jahn Regensburg: Weis, Nandzik (77. Hofrath), Knoll, Sorensen, Saller (G, 46. Stolze, G), Adamyan (G, 87. Nachreiner), Geipl (G), Lais, George, Nietfeld, Grüttner. Bastian Lesch, Sebastian Nachreiner, Sabastian Freis, Benedikt Gimber, Albion Vrenezi, Sebastian Stolze (G), Marcel Hofrath. Trainer: Achim Beierlorzer
Rot für Khelifi
Seite teilen