Wohntrend

Besonders Wohnen auch 2017

Anforderungen an eine Wohn- und Esszimmer-Einrichtung können vielfältiger Natur sein. Einerseits wollen seine Bewohner sich in ihren eigenen vier Wänden wohl fühlen, getragen von Möbeln, die behagliche Atmosphäre erzeugen und ausstrahlen können.

Pflegeleicht und langlebig sollten sie aber nach Möglichkeit auch sein und sich gleichzeitig durch schickes Design auf der Höhe ihrer Zeit bewegen. Schließlich sollen die Räume ein angenehmes Gefühl vermitteln, das zum darin Wohnen auffordert und gleichzeitig zum Verweilen einlädt.

Jenseits von funktionalen Ansprüchen sollten sie die bewundernden Blicke von Gästen auf sich ziehen können – wie nicht wenige stolze Möbel-Besitzer sich zudem wünschen - und sich dabei fragen: Welche Einrichtungsstile sind in 2017 Trend-bestimmend?

Bevor es im Zuge einer neuen Wohnungseinrichtung an den Kauf neuer Möbel geht, sollten sich Bewohner vorab auf einen Stil festlegen, der sich quasi wie ein roter Faden thematisch einheitlich durch einen oder gar mehrere Räume zieht. So gibt es zum Beispiel unter anderem Esszimmermöbel im Landhausstil oder auch in moderner Optik. Ein einheitliches Interior-Design schafft die besten Voraussetzungen dafür, eine eindrucksvolle Gesamtwirkung zu erzielen, die ihren Effekt nicht verfehlen kann. Denn gleich und gleich gesellt sich gern.

Wer sich etwa vom Nostalgie-Charme verzaubern lassen möchte und das Besondere liebt, greift auch 2017 zu Möbeln mit Retro-Chic, der an die Formensprache der 50er und 60er Jahre angelehnt ist: Schlanke, zierliche Möbelbeine, ein Materialmix aus Hölzern und Kunststoffen, knallbunte Farbgebung – all das liegt im Trend und prägt heutiges Möbeldesign entscheidend mit.

Die Möbelbranche hat die Nostalgie-Thematik zunehmend als Marketingstrategie für sich entdeckt und reagiert mit Kollektionen, die an die pure Lebensfreude der Fifties und Sixties erinnert. Nostalgisches Design ist en vogue, ob im Retro-Style oder Vintage-Look.

Shabby chic-Look

Möbel, die Patina und eigene Geschichte ausstrahlen, setzten Ausrufezeichen und werden im sogenannten Shabby chic-Look täuschend echt imitiert. Dazu werden Gebrauchs- und Nutzungsspuren durch spezielle Holzbearbeitungsverfahren künstlich angebracht: Abgeschlagene Kanten, künstliche Risse, Kerben, Kratzer und schadhaft wirkende Lacke vermitteln den Eindruck, dass Möbel und Einrichtungsgegenstände schon viele Jahre auf dem Buckel haben und so einiges aus ihrem langen Leben erzählen könnten.

Vergleichsweise nüchtern und sachlich kommt dagegen der sogenannte Industrial Style daher, der gleichermaßen 2017 ungebrochen im Trend liegt. Mit schlichter, schnörkelloser Silhouette wirken die Möbel gleichsam futuristisch wie zeitlos und auf ihre wesentliche Funktion reduziert.

Angelehnt an die besondere Aura alter Fabrik- und Industriehallen strahlen Möbel-Einrichtungen im Industrie-Stil ihren eigenwilligen Charme aus. Typischerweise werden dabei Materialien verwendet, die etwa eine Beton-Optik vortäuschen oder angerostete Oberflächen simulieren. Holzoberflächen werden dabei künstlich angeraut oder graufarbig gebeizt, um höheres Alter und stärkere Abnutzung vorzutäuschen. Auch hier wird oftmals mit werksseitig erzeugter Patinierung gearbeitet.

Dazu passen etwa Bodenfliesen, die wie stark benutzt und abgetreten erscheinen. Auch schlichte Metall-Deckenlampen, wie sie in früheren Werkshallen üblich waren und unverputzte Ziegelwände fügen sich bestens in ein entsprechendes Gesamtkonzept ein. Dazu kombinierte Deko-Objekte aus Metallarten wie Kupfer oder Bronze setzen harmonische, stimmungsvolle Akzente. Die Idee hinter alldem: Der Wohnbereich soll eine bewegte Geschichte erzählen, die anhand von vorgetäuschten Abnutzungsspuren im sogenannten „Used-Look“ eindrucksvoll zum Ausdruck kommt.

Ganz anders wirkt sich dagegen der Landhausstil auf das Auge des Betrachters aus, der sich auch 2017 ungebrochener Popularität erfreut. Eine betont zurückhaltende Farbgebung ist hier stilprägend und äußert sich überwiegend in dezenten Pastelltönen. Daneben dominieren auch Holz-Naturtöne, die sich stimmig in ein gemütlich wirkendes Gesamtbild einfügen. Überhaupt wird primär auf den Einsatz von natürlich wirkenden Materialien wie etwa auch Rattan und Korb gesetzt, wobei sich vor allem die bevorzugte Verwendung von Holz als stilbildend erweist.

Auch im Landhaus-Stil können herstellungsseitig angebrachte Abnutzungs- und Gebrauchsspuren an Ecken und Kanten den nostalgischen Charme des Gesamteindrucks verstärken helfen. Dazu können etwa vorgetäuschte Wurmlöcher künstlich erzeugt sein, ein eventueller Lacküberzug Risse und Fehlstellen aufweisen.

Die Grenzen zu Shabby Chic und Kolonialstil sind fließend, alle Möbel eint jedoch eine Betonung einladender Gemütlichkeit. Die Formensprache kann variieren, von einer geraden, schnörkellosen Silhouette bis hin zu leicht verspielten Linien.

Besonders beliebt sind nostalgisch anmutende Blumenmuster, wobei vor allem Rosendekore maßgeblich zur Ausprägung des Landhausstils beigetragen haben.

Behagliche Wohnatmosphäre strahlen gleichermaßen Möbel im mediterranen und auch im kolonialen Stil aus, die schon in den vergangenen Jahren Trends bei Einrichtungsstilen und Möbelkollektionen der Branche mitbestimmten. Beiden Richtungen gemein ist ein gewisser gediegener Charakter, der von den Möbeln ausgeht. Erzielt wird er vornehmlich durch eine Farbensprache, die mit Hilfe von gedeckten Pastell- und Erdtönen Ruhe, Wärme und Romantik ausstrahlt.

Möbel im Kolonialstil haben im entscheidenden Maße die Wohnlandschaften der letzten Jahre mitgeprägt und sind aus vielen Möbellinien nicht mehr wegzudenken. Im Gegensatz zu mediterraner Leichtigkeit, die sich eher in helleren Farbtönen äußert, sind Möbel im Kolonialstil meist aus dunkleren, massiven (Tropen-)Hölzern gearbeitet. Helleres Holz wird meist dunkel gebeizt. Auch wirkt die Formensprache eher wuchtig mit überwiegend geraderen Linien.

Meist ausladend wirkende Sitzmöbel sind typischerweise aus braunem oder cognacfarbenem Leder oder Lederimitaten gearbeitet. Dabei erscheint der elegante, qualitativ hochwertig erscheinende Gesamtcharakter des Kolonialstils oftmals noch durch aufwändigere Knopfsteppung und Nietenbesatz zusätzlich betont, wie sie von englischen Chippendale- und Chesterfield-Sitzmöbeln bekannt sind. Gerade Schreibtische, Buffets aber auch Esstische sind besonders großzügig dimensioniert und beanspruchen ausreichend Platz.

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