Leipzig wartet auf den Babyfanten

Geburten gibt es im Laufe eines Jahres im Leipziger Zoo viele. Dieses Jahr freut man sich dort auf eine ganz besondere: die Geburt eines Elefantenbabys. Elefantenmama Hoa wird darauf schon seit Ende letzten Jahres darauf vorbereitet, mit regelmäßigem Lauf- und Fitnesstraining zum Beispiel. Runden laufen, hinlegen, wieder aufstehen, Beine heben, senken … Hoas Schwangerengymnastik bietet Vertrautes. Großer Unterschied: Hier schaut der Chef persönlich zu. Auch beim Gang auf die Waage. Zoochef Jörg Junold wartet gespannt, was de Pfleger ablesen: "Letztes Wiegen war 4.408 Kilo", sagt er, jetzt 4.500?? Olala!" 100 Kilo in vier Wochen, das ist ordentlich. Mit Schwangerschaft und Fitnessstaus seiner aktuellen Lieblingsschwangeren ist er gerade mehr als zufrieden. Trotzdem schauen er und alle anderen Mitarbeiter im Elefantenhaus mit Respekt Richtung Geburt: Hoa hatte ihr letztes Baby vor 3 Jahren kurz nach der Geburt getötet. "Wir müssen natürlich damit rechnen, dass sie das wieder tut", erklärt Kurator Gerd Nötzold. "Um das zu verhindern, wird Hoa diesmal unter der Geburt angekettet. Wir hoffen, dass wir das Kalb dann, wenn sie es wieder von sich stößt, retten können." Anketten lässt sich Hoa übrigens gern. Überall anfassen dagegen weniger – Hoa ist kitzlig, deshalb gehört es auch zur Geburtsvorbeitung, sie überall dort anzufassen, wo es auch ihr Kalb tun könnte. Damit sie später, wenn es soweit ist, daran gewöhnt ist. Irgendwann im ersten Quartal soll Leipzigs neuer Babyfant endlich da sein. Da bei den Dickhäutern kein Ultraschall gemacht wird, kann nur ein Bluttest den genauen Termin voraussagen - allerdings erst etwa vier Tage vor der Entbindung.
Pfleger Robert Stehr arbeitet mit Hoa
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