"König" vor Gericht

Ein selbst ernannter König von Deutschland, der zu Unrecht eine eigene Krankenversicherung betrieben haben soll, hat vor Gericht in Dessau für einen Eklat gesorgt. Zum Prozessauftakt am Donnerstag erklärte der 49 Jahre alte Peter Fitzek, das Amtsgericht Dessau-Roßlau sei für ihn als Oberhaupt des Königreichs Deutschland überhaupt nicht zuständig. Er forderte die Einstellung des Verfahrens und wollte das Gericht verlassen, noch bevor die Anklage verlesen werden konnte.

Polizisten nahmen den Mann auf Weisung des Richters vorläufig fest und führten ihn zurück in den Saal. Die Staatsanwältin verlas die Anklageschrift, wonach der heute 49 Jahre alte Mann zwischen 2009 und 2011 ohne entsprechende Erlaubnis eine Krankenversicherung betrieben haben soll. Die Einnahmen sollen sich auf rund 360 000 Euro belaufen haben. Der selbst ernannte König wies die Vorwürfe zurück und trat vor Gericht sehr selbstbewusst auf. Auf seinem weißen Oberhemd prangte ein Wappen mit dem Schriftzug «Königreich Deutschland». Der ursprünglich in Halle an der Saale geborene Mann wies sich mit einem Ausweis seines Königreiches aus. Zu den Vorwürfen sagte er, ihm sei es stets um eine Verbesserung des Systems gegangen, er suche nach neuen Wegen und wolle nicht Teil des bestehenden Systems sein. Auf viele Fragen des Richters konnte er keine Antworten geben.

Der gelernte Koch hatte im Herbst 2012 auf dem Gelände eines früheren Krankenhauses in Wittenberg sein «Königreich Deutschland» ausgerufen und sich zum Oberhaupt seines Fantasiestaates ernannt. Er ist bereits mehrfach mit Behörden in Konflikt geraten.

Der selbsernannte Monarch Peter F. vor Gericht in Dessau
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