Ja oder Nein zum Koalitionsvertrag - SPD hardert

Seit Dienstag (20. Februar) läuft das Mitgliedervotum der SPD. Über eine Regierungskoalition mit CDU und CSU entscheiden in Sachsen-Anhalt 3.800 SPD-Mitglieder. Einer von ihnen ist Halles Stadtrat Detlef Wendt. Er hat seine Wahlunterlagen bereits bekommen. Darin sind: Eine Erklärung zum Votum, der Abstimmungszettel über den Koalitionsvertrag mit den Antwortmöglichkeiten Ja oder Nein und ein Anschreiben. Darin wirbt der SPD-Bundesvorstand zu sehr für eine Zusammenarbeit mit der Union, findet Detlef Wendt. Trotzdem hat der 54-jährige Kinderarzt aus Halle Verständnis dafür, dass dort steht: "Wir als Verhandlungsteam empfehlen Dir aus Überzeugung, mit JA zu stimmen!". - "Wahrscheinlich würde ich das genauso machen, wenn ich die wäre", sagt Wendt. Er ist seit elf Jahren Mitglied der SPD - und seit 2009 im Stadtrat von Halle. Zufrieden mit dem Koalitionsvertrag ist er nicht. Zu viele Kompromisse gebe es, zu schwammig seien Zukunftsvisionen formuliert. Deshalb ist sich Wendt sicher, dass er sein Kreuz auf den Wahlunterlagen wohl bei "NEIN" setzt. Aber das Hardern dauere bis zum Schluss, sagt er. Bis zum 2. März stimmen die SPD-Mitglieder darüber ab, ob sie für oder gegen eine weitere schwarz-rote Bundesregierung sind.
Detlef Wendt, SPD-Stadtratsmitglied in Halle
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