Eintracht verliert gegen Fortuna Düsseldorf 0:1

Normalerweise bringen Gäste zum Geburtstag Geschenke mit – das hat die Fortuna, ebenso wie Eintracht Braunschweig 122 Jahre alt, irgendwie missverstanden. Die Düsseldorfer brachten den Ball ins Tor, leider in das Eintracht Tor. Dabei machten die Löwen von Beginn an deutlich, dass sie am Gründungstag der Eintracht (15.12.1995) die 3 Punkte einfahren wollten. Die Offensive lief zunächst gut über die Flügel – leider ohne den erwünschten Torerfolg. Unterstützung gabe es nicht nur lautstark von den Rängen, auch optisch. Über die gesamte Südkurve war zu Beginn ein Riesenbanner ausgebreitet worden, mit dem Wappenspruch der Welfen – Immota Fides – Unerschütterlich im Glauben. Alles schien nach Plan zu laufen – bis zur 9. Minute. Ein Freistoß von Jan Hochscheidt wurde per Kopfball von Ayhan geklärt – der Ball flog aus dem Strafraum vor die Füße von Raman, der sofort lossprintete – vor dem Tor legte der unter Bedrängnis auf den mitgelaufenen Davor Lovren, der den herausstürmenden Eintracht Keeper Jasmin Fejzic überlupfte und zum überraschenden 0:1 traf. Eintracht zeigte sich nicht geschockt und startete immer wieder über die Flügel in den Fortunen-Strafraum. Die Chancen häuften sich – Abdullahi startete leider mehrfach zu früh und lief ins Abseits, Fernschüsse von Reichel und Hochscheidt gerieten zu hoch, Yildirims Hackentrick aus 3 Metern vorm Tor misslang. Eintracht agierte auf rutschigem Rasen zielstrebig mit wenigen Stationen, Fortuna setzte ganz auf Ball halten und lauerte auf Fehler der Löwen. Aus dem Spiel heraus ging wenig für die Rheinländer – spätestens am Strafraum war Schluss. Nach einem schönen Sturmlauf von Abdullahi in der 30. Minute, dessen Schuss gerade noch geblockt wurde. entstand die zweite nennenswerte Chance für Fortuna. Neuhaus setzte sich am 16ner durch, zog ab – aber Fejzic klärte zur Ecke. Danach verflachte des Spiel mehr und mehr – viele Pässe kamen auf dem rutschigem Rasen nicht an, am Ende fehlten oft nur Zentimeter, um eine gefährliche Torchance zu kreiieren. Die Führung zur Pause war für Fortuna darum glücklich, aber durch das clevere, besonnene Spiel nicht ganz unverdient. Nach der Pause drehte Eintracht gleich wieder auf, erspielte sich immer wieder Torgelegenheiten, die Abschlüsse blieben aber Mangelware. Und Pech gesellte sich auch noch dazu – erst verpasste Breitkreuz im Rutschen einen Querpass am langen Pfosten, dann traf Reichel per Fernschuss an den Pfosten, den Abpraller setzte Reichel aus vollem Lauf auch noch über das leere Tor (60.). „Das spiegelt ein wenig die Saison wieder“, sagte der Kapitän nach dem Spiel. „In der letzten Saison wäre der rein gegangen und natürlich muss ich den Nachschuss über die Linie bringen.“ Schade – wohl jeder Eintracht Fan hätte es ihm im 300. Ligaspiel für die Eintracht gegönnt. Erst in der 68. Minute gelang den Gästen mal ein Entlastungsangriff – Benito Raman versuchte es mit einem Fernschuss, der aber deutlich am Tor vorbei ging. In der 69. Minute wechselte Trainer Torsten Lieberknecht doppelt: Salim Khelifi ging, Zuck kam, für Jan Hochscheidt Onel Hernandez. Das Spiel wurde hektischer mit vielen kleinen Fouls – und gelben Karten. Lieberknecht brachte Schönfeld für Canbaz (75.), auch Funkel wechselte: Kiesewetter kam für Raman (77.). Eintracht erspielte sich die nächste Chance – Qurin Moll zog von der Seite ab. Düsseldorfs Keeper Wolf rettete den dünnen Vorsprung mit einer Glanzparade (77.). Eintrachte rannte, Fortuna verteidigte. Die Offensive bescherte aber auch Fortuna nun einige Räume, die nun auch zu mehr Offensivaktionen kamen. Die letzten Minuten waren hoch spannend. Noch einmal scheiterte Breitkreuz an Keeper Wolf, der mehr und mehr in den Mittelpunkt des Geschehens geriet. Aber auch in der Nachspielzeit sollte der längst verdiente Ausgleich nicht fallen. Zum Erstaunen der Fussballfans pfiff der Schiedsrichter mitten in der Freistoßchance ab. Seltsam. „Wir müssen jetzt den Kopf frei bekommen in der Winterpause und dann im neuen Jahr mit den Rückkehrern nach den Verletzungen neu durchstarten“, gab sich Torwart Jasmin Fejzic kämpferisch. Aufstellungen: Eintracht Braunschweig: Jasmin Fejzic, Steve Breitkreuz, Gustav Valsvik, Quirin Moll, Özkan Yildirim (G), Jan Hochscheidt (68. Hernandez), Ken Reichel (C., G.), Suleiman Abdullahi, Salim Khelifi (68. Zuck), Niko Kijewski, Ahmet Canbaz (76. Schönfeld). Marcel Engelhardt, Louis Samson, Steffan Nkansah, Patrick Schönfeld, Onel Hernandez, Maximilian Sauer, Hendrick Zuck. Trainer: Torsten Lieberknecht/Darius Scholtysik Schiedsrichter: Patrick Alt, Florian Kornblum, Katrin Rafalski, Eric Müller. Fortuna Düsseldorf: Raphael Wolf, Andre Hoffmann (G), Kaan Ayhan (G), Florian Neuhaus, Oliver Fink (C.), Benito Raman (G, 77. Kiesewetter), Davor Lovren (G., 42. Usami), Niko Gießelmann, Rouwen Hennings (87. Nielsen), Marcel Sobottka, Jean Zimmer. Tim Wiesner, Jerome Kiesewetter, Lukas Schmitz, Harvard Nielsen, Emir Kujovic, Robin Bormuth, Takashi Usami. Trainer: Friedhelm Funkel/Thomas Kleine
Kein Glück im 300. Ligaspiel für Eintracht: Kapitän Ken Reichel
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