Die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2016 in Sachsen-Anhalt

8. Januar: Mit seinem Urteil beendet das Oberlandesgericht einen jahrelangen Streit über einen gewonnenen Weltraumflug. Als Gewinnerin geht eine Kfz-Meisterin aus Magdeburg hervor. Sie hatte den Gutschein aus dem Gewinnspiel einer Fastfood-Kette zuvor mit einem Mann getauscht, der den Handel hatte rückgängig machen wollen.

16. Januar: Mehr als 10 000 Menschen setzen bei der Meile der Demokratie in Magdeburg ein Zeichen für Weltoffenheit. Bei der Rückreise von einer Demonstration werden zehn Rechtsextreme von Linksautonomen angegriffen. Vier der Attackierten werden schwer verletzt.

25. Januar: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet in Halle das neue Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen. Das ausgegründete Haus leitet ein neues 13 Millionen Euro teures Forschungszentrum für nachwachsende Rohstoffe.

27. Januar: Auf einer Demonstration der rechtspopulistischen AfD in Magdeburg greift ein 19 Jahre alter Demonstrant mehrere Journalisten an. Ein Kamerateam wird mit Pfefferspray besprüht und verletzt. Der Angriff macht bundesweit Schlagzeilen, Rufe nach einem besseren Schutz für Journalisten werden laut.

31. Januar: Der Rückraumspieler des SC Magdeburg, Finn Lemke, wird mit der Nationalmannschaft Handball-Europameister. Eine Woche später wird er in der Staatskanzlei gefeiert und verrät: Angesprochen wird er eher, weil er 2,10 Meter groß ist - und nicht weil ihn jemand als Nationalteam-Handballer erkennt.

01. Februar: Der Naumburger Dom und die umliegende Landschaft soll Weltkulturerbe werden. Der überarbeitete und gestraffte Antrag zur Aufnahme wird dem Unesco-Komitee überreicht. Die Verantwortlichen wollen im Sommer 2017 über einen möglichen Erfolg im zweiten Anlauf entscheiden. Der erste Antrag war dem Komitee zu lang und zu wissenschaftlich - es ließ Naumburg durchfallen.

15. Februar: Känguru-Kind «Muffin» plumpst im Tierpark Köthen aus Versehen aus Mamas Beutel. Weil eine Rückkehr nicht klappt, wird das kleine Mädchen in einen Kopfkissenbezug an der warmen Heizung einquartiert. Fünf Wochen später stirbt das Kleine überraschend.

18. Februar: Am Landgericht Halle beginnt der Prozess gegen eine 59-Jährige, die ihre eigene Tochter ihrem Ex-Ehemann als Sklavin überlassen hat. Laut Anklage wurde das damals elfjährige Mädchen jahrelang misshandelt. Ein «unmenschliches Martyrium», aus dem die Frau ihrer Tochter nicht geholfen habe, sagen die Richter und verurteilen sie einen Monat später wegen schwerer Körperverletzung durch Unterlassen zu sechs Jahren Haft.

23. Februar: Die Staatsanwaltschaft stellt ihre Ermittlungen zum Erdrutsch von Nachterstedt ein. Sechseinhalb Jahre nach dem Unglück mit drei Todesopfern kommt sie zu dem Schluss, dass kein menschliches Versagen nachzuweisen ist.

27. Februar: Unbekannte schießen mehrfach auf ein leerstehendes Bürogebäude in Gräfenhainichen, in dem eigentlich 80 Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Es ist bereits die siebte Attacke auf das Haus. Gesamtschaden: rund 100 000 Euro. Die Polizei richtet die Soko «Heim» ein. Nach der Behebung aller Schäden ziehen Anfang März die ersten 37 Flüchtlinge ein.

02. März: Von Sachsen-Anhalt mitinitiiert, startet am Bundesverfassungsgericht die Verhandlung für ein NPD-Verbot. Ein erster Versuch war 2003 gescheitert an den Informanten des Verfassungsschutzes in der Partei gescheitert. Diese Hürde überspringt das Verfahren dieses Mal.

03. März: Der Chemiestandort Leuna feiert sein hundertjähriges Bestehen. Zum Festakt spricht auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Anfänge des Standorts wurden mit einem Ammoniakwerk im Ersten Weltkrieg gelegt - zur Herstellung von Dünger und Sprengstoff. Inzwischen gibt es 100 Firmen im Industriepark, darunter die Raffinerie von Total.

06. März: Ein 13-Jähriger verschwindet in Bad Schmiedeberg, kurz darauf wird seine Leiche gefunden. Eine Untersuchung bringt die traurige Gewissheit: Der Schüler wurde Opfer eines Verbrechens. Tatverdächtig ist ein gleichaltriger Mitschüler. Im April werden die Ermittlungen eingestellt. Der Verdächtige ist nicht strafmündig.

07. März: Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, eröffnen in Halberstadt das neue Ankunftzentrum für Asylbewerber. Anträge sollen statt nach mehreren Monaten ab jetzt binnen weniger Tage entschieden werden.

09. März: Die traditionsreiche Fahrzeugtechnik Dessau muss Insolvenz anmelden. Monatelang ziehen sich die Rettungsversuche hin, allen 130 Mitarbeitern wird gekündigt. In letzter Minute übernimmt der schweizerisch-chinesische Investor Molinari das Werk und startet mit 50 der früheren Mitarbeiter am 1. November neu mit der Produktion.

12. März: Im Kunstmuseum Moritzburg in Halle öffnet die Schau «Magie des Augenblicks». Die Ausstellung vereint Werke von bedeutenden Malern wie Vincent van Gogh, Henry Matisse oder Paul Cézanne. Die großen Namen ziehen: Bis zum Ende der Schau kommen Zehntausende Besucher. Für das Museum ist es die erfolgreichste Ausstellung der vergangenen zehn Jahre.

13. März: Bei den Landtagswahlen zieht die rechtspopulistische AfD im ersten Versuch mit 24,2 Prozent als zweitstärkste Kraft in den Landtag ein. Die CDU (29,8 Prozent) bleibt trotz geringer Verluste vorn, die SPD stürzt auf 10 Prozent ab. Auch Linke und Grüne verlieren, die FDP scheitert denkbar knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.

14. März: Nach zwölf Jahren als Fraktionschef der Linken tritt Wulf Gallert von seinem Posten zurück. Sein Nachfolger wird der Finanzexperte Swen Knöchel. Auch die SPD-Fraktions- und Parteichefin Katrin Budde muss nach dem Wahldebakel der SPD die Konsequenzen ziehen und gibt ihre Posten auf.

23. März: In einer Tropfsteinhöhle im Harz bahnt sich eine Sensation an: Die mehr als 60 Jahre alten Grottenolme legen erstmals Eier. Das kam bei der Höhlen-Population seit den 1950er Jahren nicht mehr vor. Die Erfolgsaussichten sind gering - und die Hoffnung platzt: Ende Oktober ist klar, dass kein Nachwuchs aus den fünf Eiern schlüpft.

01. April: In der Nacht stirbt der langjährige frühere Außenminister und FDP-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher im Alter von 89 Jahren in Bonn. Der geschätzte Politiker war in Halle geboren worden. Er blieb seiner Heimatstadt stets verbunden und war seit 1991 ihr Ehrenbürger.

02. April: Der Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka wird auf einem Sonderparteitag zum neuen SPD-Landeschef gewählt. Der 51 Jahre alte Jurist löst Katrin Budde ab, die sich nach dem Wahldebakel ihrer Partei von der Spitze zurückzog.

18. April: In Magdeburg steht ein 27-Jähriger wegen zweifachen Raubmords vor dem Landgericht. Er soll bei einem Hauseinbruch im Harz einen fast blinden Mann und dessen behinderten erwachsenen Sohn erschlagen haben. Das Gericht spricht den Angeklagten schuldig und verurteilt ihn zu lebenslanger Haft.

25. April: Reiner Haseloff (CDU) wird im zweiten Anlauf vom Landtag als Ministerpräsident wiedergewählt. Er führt damit die bundesweit erste Koalition aus CDU, SPD und Grünen. Die Union stellt mit Holger Stahlknecht (Inneres), André Schröder (Finanzen), Marco Tullner (Bildung), Anne-Marie Keding (Justiz) und Thomas Webel (Verkehr) fünf Minister. Jörg Felgner (Wirtschaft) und Petra Grimm-Benne (Arbeit) kommen von der SPD, für die Grünen übernimmt Claudia Dalbert trotz Bauernprotesten das Agrar- und Umweltressort.

01. Mai: Der SC Magdeburg gewinnt erstmals seit 1996 wieder den DHB-Pokal. Das Team aus der Landeshauptstadt besiegt im Finale in Hamburg den Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt mit 32:30.

03. Mai: In Dessau-Roßlau öffnet die Schau «Große Pläne!». Sie ist der Auftakt für das Bauhaus-Jubiläum 2019 - zur Gründung vor hundert Jahren. Der Rundgang zeigt die angewandte Moderne von 1919 bis 1933. Sie wird von 14 weiteren Schauen in fünf Städten flankiert.

05. Mai: Ein Streit um den besten Angelplatz im Altmarkkreis Salzwedel endet mit vier schwerverletzten Anglern. Ein 50 Jahre alter Niedersachse soll dabei auf drei Männer geschossen und sie schwer bis lebensgefährlich verletzt haben. Er selbst wird entwaffnet und zusammengeschlagen. Der 50-Jährige kommt später in Untersuchungshaft.

06. Mai: Der Magdeburger Zoo stellt seinen Nachwuchs bei den weißen Löwen vor. Die Zwillingsmädchen sind zehn Tage alt und gehören zu nur rund 70 Löwen ihrer Art in Europa. Eine echte Überraschung, Mama «Kiara» hatte sich ihre Trächtigkeit nicht anmerken lassen. Mitte Juli werden die Kleinen «Shaira» und «Jasiri» getauft.

09. Mai: Das Aus für den Großbäcker Fricopan in der Altmark wird auf einer Betriebsversammlung verkündet, 500 Mitarbeiter in Klötze sind betroffen. Wirtschaftsminister Felgner sucht vergeblich nach einem Investor, das Werk schließt am 31. August. Nur ein Zehntel der Mitarbeiter hat zu diesem Zeitpunkt einen neuen Job.

13. Mai: Eine 25 Jahre alte Architekturstudentin aus China wird tot in Dessau-Roßlau entdeckt. Kurz darauf wird ein junges Pärchen unter Mordverdacht festgenommen. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen den 21-Jährigen und die 20-Jahre alte Frau. Prozessstart ist Ende November.

21. Mai: Neo Rauch eröffnet in Aschersleben eine Ausstellung, die erstmals seine Bilder neben Werken seines früh verstorbenen Vaters zeigt. Rauchs Eltern waren einen Monat nach seiner Geburt bei einem Unfall gestorben. Er wuchs in Aschersleben bei seiner Großmutter auf. In der Stadt seiner Kindheit richtete er eine Grafikstiftung ein.

24. Mai: Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hebt den Freispruch von Untreue-Vorwürfen für Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand auf. Der Fall wird zur Neuverhandlung ans Landgericht Magdeburg verwiesen. Der Vorwurf: Der parteilose Politiker soll sich 2012 Vertraute ins Rathaus geholt und ihnen ungewöhnlich viel Gehalt zugestanden haben.

28. Mai: Beim Bundesparteitag der Linken in Magdeburg wird Sahra Wagenknecht mit einer Torte beworfen. Der Angreifer begründet den Wurf mit Wagenknechts Äußerungen zur Flüchtlingspolitik. Die Attackierte verzichtet kurz darauf auf einen Strafantrag.

01. Juni: Die traditionelle Faltboot-Herstellung in Pouch in Anhalt-Bitterfeld kann fortgesetzt werden. Ein Bitterfelder Unternehmer übernimmt die Manufaktur aus der Insolvenz. Die 1950 gegründete Vorgängerfirma produzierte in der DDR mit 180 Beschäftigten jährlich 7000 Boote und Zelte. Zum Neustart sind noch zehn Mitarbeiter beschäftigt.

03. Juni: Johanna Quaas aus Halle, laut Guinness-Buch älteste Wettkampfturnerin der Welt, wagt mit 90 Jahren ihren ersten Fallschirmsprung. Den Tandem-Sprung bekam sie zu ihrem runden Geburtstag geschenkt - und widmet ihn einer ebenso alten Jubilarin: der britischen Queen.

10. Juni: Der Fahrradhersteller Mifa legt den Grundstein für seinen Fabrikneubau am Stadtrand von Sangerhausen. Der alte Standort in der Innenstadt war dem Mifa-Retter Heinrich von Nathusius zu klein. Der neue Standort soll Ende des Jahres bezogen sein und eine individuellere und produktivere Fertigung ermöglichen. Das Ziel: kostengünstigstes Fahrradwerk in Europa werden.

12. Juni: Die älteste Stadt Sachsen-Anhalts feiert das 750-jährige Bestehen des Stadtrechts. Aschersleben eröffnet dazu im Stadtmuseum eine Ausstellung mit archäologischen Funden. Die Urkunde von 1266 belegt das lange Stadtrecht. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Aschersleben hingegen bereits 753.

21. Juni: Pünktlich zur Sommersonnenwende wird im Salzlandkreis das deutsche Stonehenge - aus Holz - eingeweiht. Die Jahrtausende alte Kreisgrabenanlage in Pömmelte-Zackmünde war zuvor aufwendig saniert worden und soll viele Touristen anziehen.

26. Juni: Im Zoo Halle bringt Elefantendame «Tana» ein kleines Mädchen zur Welt - und es überlebt. Es ist der erste Zuchterfolg bei den Dickhäutern in der Stadt seit 100 Jahren. Zuvor hatte Elefantendame «Bibi» zweimal ihr Kalb kurz nach der Geburt tödlich verletzt. Am 3. August gelingt eine zweite Geburt, dieses Mal ist es ein kleiner Bulle. Die Dickhäuter werden «Tamika» und «Ayo» getauft.

28. Juni: Am Concordiasee in Nachterstedt kommt es sieben Jahre nach der tödlichen Tragödie zu einem weiteren Erdrutsch. Zwei Baumaschinen stürzen bei Sicherungsarbeiten ab. Ein Arbeiter kann sich leicht verletzt in Sicherheit bringen. An dem früheren Braunkohletagebau war 2009 die Erde in den See gerutscht. Drei Menschen starben.

4. Juli: Mehr als ein Jahr nach dem bundesweit diskutierten Brandanschlag auf eine bezugsfertige Asylunterkunft in Tröglitz schließt die Polizei die Ermittlungen ohne konkreten Tatverdächtigen ab. Die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren wenig später ein.

5. Juli: Ein Paddler findet in der Elbe bei Vockerode eine Kiste mit einer Leiche darin. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, kann das Opfer jedoch nicht identifizieren. Auffällig: Ein «Michaela»-Tattoo auf dem Unterarm. Trotz zahlreicher Aufrufe kann der mysteriöse Fall zunächst nicht aufgeklärt werden. Im November veröffentlicht die Polizei ein rekonstruiertes Porträt des Toten und Untersuchungsergebnisse, wonach der Mann aus Südosteuropa stammt.

07. Juli: Bei einem SEK-Einsatz in Groß Rosenburg im Salzlandkreis wird ein 31 Jahre alter Mann von den Beamten erschossen. Er hatte zuvor bei einem Streit seine Familie mit einem Gewehr bedroht.

21. Juli: Ifa Rotorion beginnt mit dem Bau eines 100 Millionen Euro teuren Seitenwellen-Werks im polnischen Ujazd. Der aus dem einstigen DDR-Traditionsunternehmen hervorgegangene Weltmarktführer für Gelenkwellen will damit auch in die Zulieferung für Elektroautos einsteigen.

1. August: Die Landespolizei bekommt Verstärkung beim Blitzen. 20 Hilfspolizisten treten nach dreimonatiger Ausbildung den Dienst an. Sie wurden per Erlass von Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) eingestellt. Im Spätherbst bekommt die Hilfe eine gesetzliche Grundlage. Der Entwurf sieht vor, die Helfer in Wachpolizei umzubenennen und 80 weitere Stellen zu schaffen.

05. August: In Rio de Janeiro (Brasilien) beginnen die Olympischen Sommerspiele. Für Sachsen-Anhalt sind elf Athleten dabei sowie drei Starter, die im Land trainieren. Schwimm-As Paul Biedermann verpasst zum Ende seiner Karriere eine Medaille. Auch Ruderer Marcel Hacker kommt ohne Edelmetall von seinen fünften und letzten Spielen zurück. Erfolgreicher sind Ruderin Julia Lier (Gold mit Achter) und Finn Lemke (Bronze mit dem deutschen Handballteam). Die Spiele werden vom Tod des Kanutrainers Stefan Henze (35) aus Halle überschattet - er stirbt am 15. August nach einem schweren Verkehrsunfall im Krankenhaus.

19. August: Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) begrüßt die designierte neue Direktorin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Die Wiener Landschaftsarchitektin Brigitte Mang soll im Februar 2017 den bisherigen Stiftungsdirektor Thomas Weiß ablösen, der in den Ruhestand geht.

15. August: Hardy Peter Güssau (CDU) tritt nach nur vier Monaten vom Amt des Landtagspräsidenten zurück. Zuvor gab es wochenlang harsche Diskussionen über seine unklare Rolle in der Stendaler Briefwahl-Affäre. Güssau kann den Verdacht nicht ausräumen, dass er möglicherweise an der versuchten Vertuschung der Manipulationen zugunsten eines CDU-Kandidaten bei der Kommunalwahl beteiligt war.

24. August: Ein neuer Insolvenzantrag am Flughafen Magdeburg-Cochstedt wird bekannt. Zunächst läuft der Geschäftsbetrieb noch weiter. Zum 1. September setzt das Landesverwaltungsamt wegen der Finanznot des Airports die Betriebserlaubnis aus. Das Ultimatum: Weist der Flughafen bis 28. Februar 2017 nicht seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nach, ist die Erlaubnis dauerhaft weg.

25. August: Bei einer Schießerei mit dem Spezialeinsatzkommando (SEK) wird ein sogenannter Reichsbürger im Burgenlandkreis schwer verletzt. Der 41 Jahre alte Mann soll bei der Zwangsräumung seines früheren Grundstücks in Reuden Unterstützer um sich geschart, den Gerichtsvollzieher bedroht und selbst mit einem Revolver gedroht haben. Drei Beamte und eine Unterstützerin werden leicht verletzt.

25. August: Der Magdeburger Polizeipräsident Andreas Schomaker lässt bis auf weiteres seine Amtsgeschäfte ruhen. Hintergrund sind Untreue-Vorwürfe gegen ihn. Den Job übernimmt kommissarisch Stellvertreter Tom-Oliver Langhans. Schomaker wird ins Landesverwaltungsamt abgeordnet, meldet sich aber krank.

26. August: Die Storchendame Mathilda bekommt eine künstliche Prothese. Zuvor hatte sie sich an einer Angelsehne verletzt und einen Teil ihres Beins verloren. Zunächst entwickelt sie sich gut, doch dann stirbt die Störchin Mitte Oktober an einer Blutvergiftung.

01. September: Der Landtag wählt mit Gabriele Brakebusch (CDU) erstmals eine Frau zur Präsidentin. Der neue AfD-Kandidat für den Vize-Posten, Willi Mittelstädt, fällt hingegen durch. Er wird erst Ende September bei einer wiederholten Wahl ins Amt gewählt.

08. September: Autos von Polizei, Deutscher Bahn und Privatleuten brennen am Magdeburger Hauptbahnhof. Die Ermittler gehen von einem politisch motivierten Brandanschlag aus. Der Schaden wird auf 750 000 Euro beziffert.

12. September: Der Landesverfassungsschutz beobachtet die «Identitäre Bewegung» (IB). Damit folgt die Behörde dem Bundesamt und stuft die rechtsextreme Bewegung als verfassungsfeindlich ein. Die IB sorgt im Frühjahr unter anderem für Aufsehen, als sie ein Wahllokal für Migranten zumauert. Zudem sorgen Kontakte zwischen AfD-Abgeordneten und der Bewegung für Diskussionen.

13. September: Kampfmittel-Experten finden 70 Jahre altes TNT in der Magdeburger Anna-Ebert-Brücke. Bei weiteren Suchen kommen insgesamt 140 Kilo Sprengstoff zum Vorschein. Das TNT stammt aus dem Zweiten Weltkrieg und wird erst jetzt bei Bauarbeiten entdeckt. Im Krieg wurden damit Brücken präpariert, um sie beim Vorrücken der Alliierten sprengen zu können. Die Anna-Ebert-Brücke blieb trotz Vorbereitung verschont.

20. September: Die schwarz-rot-grüne Koalition und die oppositionelle AfD kündigen parallel einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu umstrittenen Beraterverträgen an. Es soll aufgeklärt werden, ob und wie oft das Parlament bei der Vergabe von Aufträgen an Dritte von den Ministerien umgangen und ausgetrickst wurde. Der U-Ausschuss nimmt am 4. November seine Arbeit auf.

24. September: Aschersleben eröffnet die Erweiterung seines städtischen Zentralfriedhofs. Dort sind erstmals in Ostdeutschland gemeinsame Beerdigungen von Menschen mit ihren Haustieren möglich.

29. September: Die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt sinkt erstmals unter die Neun-Prozent-Marke. Einen Monat später vermeldet die Landesarbeitsagentur erstmals seit 1991 weniger als 100 000 Arbeitslose. Neben der anhaltenden Konjunktur ist auch die sinkende Zahl an Sachsen-Anhaltern im arbeitsfähigen Alter Grund für den Rückgang.

02. Oktober: Ein 25-jähriger Fan des 1. FC Magdeburg stürzt bei Haldensleben aus einem Regionalzug und zieht sich schwere Verletzungen zu. Hannes soll von Anhängern des rivalisierenden Halleschen FC bedrängt und bedroht worden sein. Er stirbt zehn Tage später an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Fall löst Diskussionen über Fan-Gewalt aus.

02. Oktober: Die Schlosskirche in Wittenberg wird feierlich wiedereröffnet. Aus diesem Anlass reisen Königin Margarethe II. von Dänemark und Bundespräsident Joachim Gauck an. Damit ist pünktlich vor dem Reformationsjubiläum die Kirche frisch saniert, an die Martin Luther 1517 seine 95 Thesen geschlagen haben soll. Das Gebäude war zuvor vier Jahre lang für mehr als sieben Millionen Euro erneuert worden.

04. Oktober: Die schwarz-rot-grüne Landesregierung bringt den Doppelhaushalt 2017/2018 mit einem Rekordvolumen auf den Weg. Erstmals wird die Elf-Milliarden-Euro-Grenze für den Jahresetat geknackt. Der Landesrechnungshof kritisiert den Entwurf als hochriskant und fordert Nachbesserungen. Der Entwurf kommt zwar noch im November in den Landtag, soll aber erst im März 2017 verabschiedet werden.

18. Oktober: Die Landesverfassungsrichter schalten sich mit einer mündlichen Anhörung in den Abwasserstreit ein. Im Kern geht es um die Frage, ob Zehntausende Haushalte wegen einer Übergangsregelung für jahrealte Anschlüsse nachträglich zur Kasse gebeten werden dürfen.

21. Oktober: Nach vier Fällen in Bayern wird bekannt, dass auch in Sachsen-Anhalt vier Polizisten arbeiten, die «Reichsbürger» sein sollen. Drei werden daraufhin suspendiert. Insgesamt sollen 80 Anhänger der Bewegung im Land leben, ein Viertel davon Rechtsextremisten. Mitte November schließt der Verfassungsschutz eine Neubewertung ab und stuft die komplette zersplitterte «Reichsbürger»-Szene als verfassungsfeindlich ein. Die Anhänger werden beobachtet.

21. Oktober: Die traditionsreiche Halloren-Schokoladenfabrik kündigt ihren Rückzug von der Börse an. Ab 2. Dezember soll das Unternehmen nicht mehr gelistet sein. Es will damit nach eigener Darstellung Kosten sparen.

22. Oktober: In Wittenberg öffnet das neue Panorama-Rundbild des Künstlers Yadegar Asisi - nur wenige Wochen vor dem Beginn des Jubiläumsjahres zur Reformation. Das Bild zeigt Wittenberg zur Zeit des Kirchenreformators Martin Luther vor 500 Jahren. Das Bild zieht Besucherscharen an.

11. November: Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle verliert nach 15 Jahren Zusammenarbeit die Privatsammlung Gerlinger. Als Grund für die einvernehmliche Trennung werden unterschiedliche Auffassungen genannt. Die Sammlung vereint mehr als 1000 Leihgaben, unter anderem zahlreiche Werke der Künstlergruppe «Die Brücke».

12. November: Ein 14-Jähriger soll in Bitterfeld-Wolfen seine Mutter angegriffen und tödlich verletzt haben. Die 58-Jährige stirbt im Krankenhaus an schweren Kopfverletzungen. Der Jugendliche wird wegen Totschlags festgenommen und in eine Spezialeinrichtung gebracht.

13. November: Nach monatelangen Diskussionen tritt Jörg Felgner (SPD) vom Amt des Wirtschaftsministers zurück. Er hatte zuvor den Rückhalt seiner Partei verloren. Felgner stolpert über undurchsichtige Beraterverträge, die er in seiner Zeit als Staatssekretär im Finanzministerium mit abgesegnet haben soll. Drei Tage später wird Armin Willingmann als Felgners Nachfolger an der Hausspitze ernannt. Er war zuvor Staatssekretär in dem Ressort.

14. November: Sachsen-Anhalt ändert die Abiturregeln: Ab sofort haben Abiturienten mehr Wahl bei den schriftlichen Prüfungsfächern, und können einige Halbjahresnoten bei der Berechnung des Abi-Durchschnitts streichen lassen. Zudem kann ein Abitur auch mit einer Null-Punkte-Leistung in der mündlichen Prüfung bestanden werden. Damit soll die Vergleichbarkeit zu anderen Bundesländern erhöht werden. Im Land machen weniger Schüler Abitur als im Bundesschnitt.

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